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Lutherischer Pfarrer in Perlach denunzierte 1919 tödlich: Was meint die Kirche heute dazu?

Geschichtsarbeit gegen Propaganda-Lügen

Die Rätezeit ist der Beginn der harten Auseinandersetzungen und Propaganda, die in den bayrischen Unrechtsstaat nach der Rätezeit und in das faschistische Wachstum führen. Bis heute wirkt die Darstellung der Mächtigeren, die von den Nazis weitergeführt wurde, und nur wenige veröffentlichte Zusammenstellung machen die Zeit nachvollziehbar:

perlach.hachinger-bach.de/downloads/Recherche_zum_Meuchelmord_an_Perlacher_Buerger.pdf

An den Quellen

stehen die „Alldeutschen“ und Germanier, die dann auch die Thule-Gesellschaft aufbauen, die mit allen kriminellen Mitteln aus dem Hotel VierJahresZeiten die Räte bekämpft und Spione in die Ämter und Räte setzt.

Einer, der sehr konkret im Kampf gegen die Räterepublik die Schuld an Blut und Tod auf sich geladen hat: Der Denunziant Robert Hell, lutherischer Pfarrer in Perlach, wurde in den ersten tendenziösen Prozessen der „bayrischen Ordnungszelle“ freigesprochen, seine Frau nicht einmal befragt,

die beteiligten und mörderischen Soldaten wurden als Zeugen in einem Verfahren gegen „unbekannt“ gehört und freigesprochen.

Erste Signale der Unrechts-Justiz

wiener platz gestaltenSatz-Wendungen wie: „Abholen lassen“ wirken wie angedrohter Mord, bauen eine Atmosphäre der Angst im ansonsten ruhigen Vorort Münchens.

Die Rollen der Kirchen

Die Revolution hatte den Kirchen, die mit ihrem Segnen der Waffen und der fast durchgehenden Unterstützung des Militärs ihren Anteil am Krieg hatten, die Schul-Aufsicht weg genommen und die Trennung von Staat und Kirchen begonnen. Die Kirchen kämpften entsprechend um ihre alten Privilegien.

Die Rollen der Parteien

Das Besitz-Bürgertum, der Militarismus und die Waffen-Industrie hatten am Krieg weitgehend guten Gewinn gemacht, der nun in Gefahr stand: Sozialisierung wie in der noch jungen Sowjet-Union stand als Drohung in den Zeitungen, denn der russische Adel, Großgrundbesitz und Militär hatten die Bojaren absolut brutal unterdrückt und ausgenommen. Die Räte, das russische Wort: Sowjets, waren die Lösung für Lenin, der mit Hilfe der deutschen Regierung nach Russland zurück kehren konnte, das deutsche Militär hatte sich eine Schwächung des russischen Feindes davon versprochen.

Gab es einen Wandel in der kirchlichen Haltung?

Demokratie ist ein Produkt der Aufklärung, Demokratie und die Menschenrechte sind manchen Kirchen noch etwas fremd, Frauenrechte wie z.B. katholische Bischöfinnen sind noch nicht ganz verwirklicht. Die Zeiten ändern sich – je nach Konfession?

Demokratie – noch immer gefährlich?

wiener platz breitWie weit gehen in den Gemeinden Bevormundung oder Mitsprache auseinander, wo gilt mehr heilige Führung oder wo die Gemeinschaftlichkeit des Evangeliums?

Die Zeichnung des Karikaturisten, der dann freigesprochen wurde, hat den Text drunter stehen: S. 14

perlach.hachinger-bach.de/downloads/Recherche_zum_Meuchelmord_an_Perlacher_Buerger.pdf

Karikatur von 1926 (17)
Der Pfarrer Hell von Perlach: „Los! Schießen Sie! Immer feste umlegen! Das sind die
Schweine, die das Christentum verwirklichen wollten!“
Karikatur von Karl Holtz (1899-1978)
Quelle: „Zeitschrift links“ Nr. 5 1926 [18]

In den Evangelien ist alles zu finden, die älteren Schriften von Bibel bis Koran sind patriarchal geprägt, und es gibt auch aufgeklärtes Judentum, das Rabbinerinnen kennt …

Besitztümer aus der dunklen Zeit:

Besitz bindet Kraft und Macht:

Jeder Dominikaner in München ist arm und Millionär … Innenstadt-Immobilien in allen Städten …

Hexenverfolgung und Kirchenstrafen rafften Kirchbesitz

Die „Heilige Inquisition“ hatte nicht nur die Reinheit des Glaubens im Sinn, sondern auch die Moral und ihre Ordnung, die sie durchsetzte:

Sobald z.B. der Apotheker starb, und seine Witwe nicht in absehbarer Zeit einen Nachfolger heiratete, oder entsprechend ordentlich und standesgemäss, war der Verdacht nahe, dass sie zu eigenständig wäre und ketzerisch, also zu verdächtigen, und schon war sie in der Folter und das Haus gehörte der Kirche. Wie oft das geschah? Den Kirchenbesitz in den alten Städten nachzählen, die „freiwilligen“ Erbschaften für das Seelenheil abziehen …

Adel und Monarchie: Besitz bis zur Leibeigenschaft

In der „guaden oiden Zeit“ waren die Reichen übersichtlich beieinander und das Gesinde rechtlos, zur Benutzung bis zum „Recht auf die erste Nacht“ bei adeligen Besitzern, falls arme Leute es zum Heiraten und einem eigenen Heim brachten. Das recht war IMMER auf der Seite der ReGierenden und Reichen, sie konnten es auch zahlen, und erst die Aufklärung brachte eine eigenständige Justiz, die sich vom Kirchen- und Herrschafts-Recht zu emanzipieren versuchte.

Ganz geglückt ist das bis heute nicht: Die angeblich unabhängige „Dritte Macht im Staat “ hat viel zu wenig unabhängige Selbstorganisation, hängt am Regierungstropf, und eine Anklage wie bei Berlusconi wäre in Deutschland gar nicht möglich. Versuch doch mal, eine Anzeige gegen Regierende auf den Weg zu bringen, und lass uns auf die Geschwindigkeit der Einstellung wetten … Mollath lässt grüssen.

Wittelsbacher „Ausgleichs“-Fonds: Ausgleich wofür?

 

Gesetzgebung der Reaktions-Zeit – bis heute geheimnisvoll und verteidigt.

Analogie zur internationalen Ausbeutung: wo beginnt Gerechtigkeit?

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