Dies kann nur der Beginn sein, das noch Unfassbare zu realisieren: Dass er nicht mehr in unserer Runde sein wird: Genaueres werden wir erst erfahren.

Reinhard vertrat nicht nur unsere rührigste AG Denkmäler im Sprecher*innenrat des plenum R, er moderierte einige Veranstaltungen in der Sendlinger Kulturschmiede und war zusammen mit Daniela bei etlichen Strassenfesten und Ständen mit dem Glückrad und unseren revolutionären Stadtplänen unterwegs.

Dies hier kann nur ein Anfang sein:rudi egelhofer

Die AG Denkmäler

sorgte für zahlreiche neue Orte und Veranstaltungen des Gedenkens, dazu wird es hoffentlich eine eigene Dokumentation geben.

Seine letzte große Veranstaltung sprengte manche Rahmen:

Vor hundert Jahren war der 13. April der Palmsonntag, an dem die Thule-Leute mit etlichen beginnenden Freikorps-Gruppen die gewählten Räte zu entführen versuchten, Erich Mühsam und etliche weitere trafen sie auch an und verschleppten sie ins Gefängnis Ebrach, aber Zenzl Mühsam konnte telefonisch noch etliche Räte warnen, so dass der Putsch nieder geschlagen werden konnte: Bewaffnete Kämpfe um den Hauptbahnhof schlugen die Putschisten auf einer Lok in Richtung Augsburg in die Flucht.

Im Hofbräuhaus musste der Raum nach einem Jahr Buchung zum 13. April noch einmal rechtlich erstritten werden, weil die Verwaltung wohl Angst vor der politischen Färbung bekommen hatte:

Die Erinnerung an die Räte-Sitzungen im Hofbräuhaus im April 1919 sollte vor Ort stattfinden, und das Gericht war entsprechender Ansicht, wie auch die gut Hundert BesucherInnen, die das folgende Referat von Hermann Kopp hörten:

Liebe Freund/Innen und Genoss/Innen,

Reinhard Mosner starb unerwartet am 30. Mai 2019.

Ich durfte ihn mit der Kamera bei vielen Aktionen begleiten.

Anbei ein Video- Link vom Vortrag Reinhards ( Django) im EWH zum Plenum R und eine Kurze Biographie Rudi Egelhofers. RG Gerhard

Wir vom Plenum R sind sehr traurig und vermissen Reinhard sehr. Er brachte stets bereichernde Ideen ein, die er beharrlich verfolgte. Durch ihn wurde die Arbeitsgruppe Denkmäler ins Leben gerufen.

Mit der AG realisierte er die Aufstellung einer Gedenkstele für Rudolf Egelhofer auf dem Nordfriedhof und kümmerte sich um die neue historische Würdigung des jungen kommunistischen Stadtkommandanten.

Das Gedenken an den 7.November 1918 mochte Reinhard nicht in einem Bierzelt verbringen, sondern initiierte mit seiner Gruppe am 7.11.2018 einen Rundgang von der Theresienwiese zu den Kasernen wie vor 100 Jahren mit Erläuterungen und Texten zu den einzelnen Stationen, ein Zug, an dem über hundert interessierte Besucherinnen und Besucher teilnahmen und viel Neues erfuhren.

Auch die Idee, den 100. Jahrestag der Betriebs- und Soldatenräte am 13. April 1919 an eben jenem historischen Ort im Hofbräuhaus zu feiern, setzte Reinhard mit leidenschaftlichem Engagement unbeirrt um.

Reinhard Mosner war einer, der politisch aktive Menschen miteinander verbinden wollte und konnte, ein Genosse des Gedankens und der Tat. Mit seinen überzeugenden Argumenten, die er stets auf ruhige Weise anschaulich vorbrachte, versammelte er viele um sich und gewann sie für die politische Sache, die er vertrat.

Wir schätzten seine Zuverlässigkeit, wir liebten und bewunderten seine zähe Art, sein hartnäckiges Festhalten an seinen Ideen, auch wenn ihm einmal der Wind ins Gesicht wehte.

So schaffte er es, die Veranstaltung im Hofbräuhaus zu retten, als sie in letzter Minute vom Veranstalter abgesagt werden sollte. Er tat dies nicht als aufgeregter schimpfender Aktivist, sondern in seiner ruhigen Art, taktisch geschickt und mit lächelnder Überlegenheit.

Wir werden ihn sehr vermissen und uns voller Liebe und Zuneigung an ihn erinnern.

Der Sprecherrat des Plenum R

Fritz Letsch

Cornelia Naumann

Eva Maria Volland

Die Trauerfeier findet am Freitag, 12. Juli, 15 Uhr
im AETAS Lebens- und Trauerkulturhaus in der Baldurstraße 39 statt.

Die Urnenbeisetzung ist dann im engsten Kreis der Familie.

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