Eisner-Platz kleiner KreisDer „Marienhof“, früher dort die Gruftstraße, lang davor einmal eine Synagoge, nach deren Zerstörung eine Marienkapelle, im letzten Krieg alles eingeebnet, wird eine Baustelle bleiben … noch etliche Zeit, ob Stammstrecke oder nicht:

Die altbairische Art, zu beten, will ich lieber den alt gewordenen Frommen überlassen, denn als Altöttinger Ministrant weiß ich, wem es dient: Denen, die in Ruhe dabei ihre schmutzigen Geschäfte machen. Auch München ist reich davon.

Kurt-Eisner-Platz

Es gab schon einige Anregungen, den bisher formal unbenannten Platz zwischen Landschaftsstraße, Dienerstraße, … nach dem Begründer des Freistaates Bayern zu benennen, aber auch die SPD, aus deren Kreisen Kurt Eisner ursprünglich stammte,

Nun hat die SPD in ihrer bürgerlichen Pragmatik die Friedensorientierung nicht mehr sehr ernst genommen, wie in alter Tradition …

Die Dolchstoßlegende wirkt bis heute

eisner-Domblick-leuteDie Faschisten, Militaristen, Klerikalen und Konservativen waren sich durch etliche Propaganda einig: Deutschland war angegriffen worden, das Deutsche Heer im Felde unbesiegt, aber in der Heimat durch Juden und Marxisten dem Dolchstoß erlegen.

Kurt Eisner hatte nicht nur die Dynastie Wittelsbach für abgesetzt erklärt, auch die Adelsprivilegien abgeschafft und in den internationalen Verhandlungen im Herbst 1918 die alten Kriegspläne des Kaiser-Reiches veröffentlicht: Der Schlieffen-Plan hatte schon 1890 den (erneuten, weil 1870/71 so erfolgreichen) Überfall auf Frankreich durch Belgien hindurch, im Bruch des Völkerrechtes, geplant.

Die Kriegsschuld der alten Kriege

Der Militarismus des deutschen Kaiser-Reiches, mitgetragen von bayrischem Adel und Königshaus, aber im Kriegsbeginn auch von weiten Teilen der SPD und der Gewerkschaften, hatte die gesamte Bevölkerung in den Krieg einspannen wollen, aber es gab immer Widerstände, vor allem in der jungen Frauenbewegung.

Pazifist war ein Schimpfwort

Berta von Suttner ist eine der wenigen, die für ihren resoluten Mut anerkannt wurde, von den schmutzigen Anwürfen in all den Zeiten kann die Internationale der Friedensfrauen seit 100 Jahren ausführlich berichten.

Friedensplatz München?

Wir können weiter die Rüstungsplätze als Reichtum feiern: Man bis Siemens und diverse Erweiterungen des Aerospace …

http://www.deserteur-denkmal.deAls Potsdam schon kurz nach der Wende von den Friedensgruppen der Partnerstadt Bonn ein Denkmal für den unbekannten Deserteur bekam, war ich sehr erstaunt: Die Symbolstadt des damaligen Militarismus tut sich bis heute schwer damit …

Die Friedensgruppen aller Art

müssen sich nicht einig sein, denn Differenzierung ist ihre Art, im Gegensatz zum Militarismus, und es gab eine Reihe von Anti-Militaristen aus Gewissensgründen, religiösen Kriegsdienstverweigerern, Dienst-uneinsichtigen Deserteuren, denn der Europäische Krieg, wie ihn Franz Marc nannte, war stolz als Weltkrieg gefeiert worden …

Die Revolution kam von Deserteuren

Die Kieler Matrosen, die bemerkten, dass sie in einer letzten Schlacht mitsamt ihren Schiffen versenkt werden sollten, weigerten sich am 3. Nov. 1918, weiter Krieg zu spielen, die Nachricht der ersten Toten durch die Polizei verbreitete sich in alle Städte, in die die Matrosen heim kehrten, in allen Städten bildeten sich Arbeiter- Soldaten und Bauernräte, die Monarchie war abgewirtschaftet.

Rudi Egelhofer kommt zurück nach München

und trifft auf die Situation der Räte: Zuerst unter Eisner zusammengehalten, von Auer immer provoziert, dann, nach dem Mord an Eisner und dn reaktionären Wahlergebnissen gegen die „große Koalition“ der SPD mit Räten, denen der nun 23 jährige angehört.

Nach der Niederschlagung

Sein Vater bringt die Stiefel des ermordeten Sohnes für …

Der Militarismus erstand immer wieder

und München hat immer daran gut verdient, war bis in die 90er Jahre das Zentrum der Rüstungsindustrie, mit den Konzernen Kraus Maffei Wegmann bis zu diversen Versionen von Aerospace und MBB…

Goldene Nasen verdienen sich ein paar große Konzerne

Alle Gruppen mobilisieren

Es gibt grade keine dialogische Stadtgesellschaft: Machtkämpfe und persönliches Zerfleischen machen die nach außen so freundlich inszenierte Stadt im Inneren zum Kampfplatz: Die Pegisten und die Bunten dagegen sind nur ein kleiner Abdruck davon.

Eine Vision für die Stadt des Umlernens

Ein Friedensplatz in der Rüstungsstadt, die ihre

Marienplatz – Kurt-Eisner-Hof?

Am Marienplatz steht die Mariensäule, am Marienhof? Grüßt ein Wolken-Christus vom Haus des Ordinariats in den Schrammerstraße zum Rathaus hinüber, ansonsten gibt es hier keinen Frieden, keine Erinnerung an das werden der Republik und kein Symbol für Demokratisierung, die im konservativen altmonarchischen Obrigkeitsstaat noch nicht verwirklicht ist.

Lesung zu Gustav Landauer

Gustav Landuer in der SZ150410 zum Waldfriedhof-DenkmalSiegbert Wolf, Herausgeber der „Ausgewählten Schriften“ liest über Gustav Landauer

  • am 07. April 2016
  • in der Buchhandlung „Lebe und Lese“, Waldfriedhofstr. 78 (unweit des Waldfriedhofes).

Anmeldung unter 089.724466-10 oder info@leseundlebe.de

Lesung von Robert Hültner am Di 24.5.16, 19.30 Uhr

Robert Hültner taucht immer in die Grundlagen der Geschichte ein, um seine Geschichten daraus zu erzählen:

im Stemmerhof, Alte Scheune, Plinganserstr. 6, 81369 München, eine Veranstaltung von www.dasanderebayern.de

 

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