AUSSTELLUNG ANDREAS PAUL SCHULZ, CARL NISSEN, GÜNTER WANGERIN

Sendlinger Kulturschmiede Daiserstr. 22, Eröffnung war März 2019, bis 23. Mai 2019

Liebe Freundinnen und Freunde

Zusammen mit Andi Schulz und Carl Nissen lade ich Euch ganz herzlich zum Besuch unserer Ausstellung „100 Jahre später“ ein. Die Ausstellung ist Bestandteil der Veranstaltungsreihe der Revolutionswerkstatt anlässlich des 100. Jahrestags der Bayerischen Revolution und Räterepublik.

Ich selbst bin dabei mit dem Zyklus Blauweiß 2019 vertreten und würde mich freuen, Euch an diesem Abend zu treffen. Die Ausstellung ist bis zum 23. Mai 2019 geöffnet und immer zu den Veranstaltungsterminen zu sehen.

«Hundert Jahre später» Ausstellung zur Rezeption der Räterepublik in …

Mit herzlichen und solidarischen Grüßen: Günter Wangerin, Maler und Grafiker www.guenterwangerin.jimdo.com
Der-kurze-Frühling der Räterepublik
PS: Das Bild oben ist nicht in der Galerie … sondern in wikimedia

Geöffnet zu den nächsten Veranstaltungen:

Otto Neurath und die Münchner Räterepublik.

Zum Zusammenhang von Planwirtschaft und Bildpädagogik Di 14.Mai 19 um 19h

Otto Neurath war von März bis Mai 1919 als Leiter des Münchner Zentralwirtschaftsamtes für die Erstellung eines zentralen Wirtschaftsplanes für Bayern verantwortlich, nach Verhaftung und Freilassung blieb er noch bis Februar 1920 in München, bevor er in seine Heimatstadt Wien zurückkehrte.

Bekannt wurde er dort Mitte der 1920er Jahre durch die Entwicklung der sogenannten Wiener Methode der Bildstatistik, der Vorläuferin der heutigen Piktogramme.

Der Vortrag legt die bis heute wenig bekannten Aktivitäten Neuraths während seiner Münchner Zeit dar und zeigt, wie Neuraths wirtschaftspolitische Überlegungen mit seinen bildpädagogischen Ambitionen zusammenhängen.

Da Neurath außerdem mit dem Kunsthistoriker Franz Roh in Kontakt stand, soll auch danach gefragt werden, ob Neurath möglicherweise bereits in München Kontakte zu Künstlern wie Hans Richter, Franz Wilhelm Seiwert und anderen geknüpft hatte.

Es soll damit auch das Bild korrigiert werden, Neuraths Münchner Aktivitäten wären nur ein kurzes politisches Intermezzo gewesen, das keine größeren Nachwirkungen auf sein späteres Schaffen gehabt habe.

Daniela Stöppel, München, Dozentin am Institut für Kunstgeschichte der LMU München, befasste sich in ihrer Dissertation “Visuelle Zeichensysteme” (2014) mit Leben und Werk Otto Neuraths

Lesung / Diskussion „Der kurze Frühling der Räterepublik“ von Simon Schaupp  Do 16.5.19

Vor hundert Jahren gelang einem behäbigen Völkchen am Rande der Alpen eine der wenigen erfolgreichen Revolutionen Deutschlands.

Das Tagebuch der Bayerischen Räterepublik rekonstruiert das Geschehen anhand der Erlebnisse dreier revolutionärer Persönlichkeiten:

Dem Anarchisten Erich Mühsam (Revolutionärer Arbeiterrat), der Kommunistin Hilde Kramer (KPD) und dem radikalen Sozialisten Ernst Toller (USPD).

Simon Schaupp, Basel, Soziologe, Autor von „Der kurze Frühling der Räterepublik“, ist leider familiär verhindert, so lesen vier Persönlichkeiten aus dem Räte-Plenum

 

  1. Vortrag Erinnerungskultur in München rund um die Räterepublik und Revolution

    Mai 21 @ 19:0022:00
  2. Der Feuerstuhl: Werk und Wirken des Schriftstellers B. Traven

    Mai 22 @ 19:0021:00

    „Es wäre den Proletariern wohl ernsthaft zu raten, jene gut ausgeprobten indianischen Wahlmethoden anzuwenden, insbesondere gegenüber den Beamten ihrer gewerkschaftlichen und ihrer politischen Organisationen. Nicht nur in Russland, wo es am nötigsten ist, sondern auch in allen übrigen europäischen Ländern, wo Marx und Lenin zu Säulenheiligen erklärt wurden, könnten kämpfende Proletarier bei weitem sicherer ihnen nützliche Erfolge erzielen, wenn sie ihren Führern jährlich ein heftiges Feuer unter den Hintern legen würden. Kein Führer ist unersetzbar. Und je häufiger neue Führer auf einen glühenden Sessel gesetzt werden, um so lebendiger bleibt die Bewegung. Nur nicht zaghaft sein, Proletarier. Erst recht nicht sentimental.“ B. Traven in: „Regierung“, Büchergilde Gutenberg, Berlin 1931, S. 172.

    Der FeuerstuhlDer Feuerstuhl: Werk und Wirken des Schriftstellers B.Traven
    Werk und Wirken des Schrifstellers B. Traven
    Ein Sammelband anlässlich seines 50. Todestages am 26. März 2019
    herausgegeben von Simone Barrientos und Karsten Krampitz

    In der neueren Literatur zur Revolution in Bayern 1918/19 scheint ein gewisser Ret Marut die große Leerstelle zu sein. Der Herausgeber des „Ziegelbrenners“, der legendären Münchner Antikriegszeitschrift; Freund Erich Mühsams und Gustav Landauers – er bleibt der große Unbekannte, der nach der Niederschlagung der Bayrischen Räterepublik nur knapp dem Standgericht entkam. Welcher Mensch sich hinter dem Pseudonym verbarg, mag heute weitgehend geklärt sein. Ebenso, dass sich Ret Marut über viele Umwege in Mexiko niederließ und unter dem neuen Pseudonym B. Traven mit Romanen wie Das Totenschiff oder Der Schatz der Sierre Madre u.a. Weltliteratur schrieb. Im historischen Gedächtnis der Linken ist er heute nicht mehr präsent. In der kollektiven Erinnerung hat lediglich ein Romantitel überlebt: Hans und Sophie Scholl benannten ihre Widerstandsgruppe nach seinem Roman Die weiße Rose, der heute, wie alle anderen Traven-Bücher, nicht mehr gelesen wird.

    Dieser Sammelband will dem entgegenwirken: eine Verbeugung vor dem Revolutionär Ret Marut und dem Schriftsteller B.Traven – vor allem aber eine Hommage an sein Werk. Ein besonderes Augenmerk gilt dem Roman Regierung, der vom Kontrast geprägt ist, zwischen der luxuriösen Lebenswelt einer regierenden Clique und dem bitteren Alltag der indigenen Bevölkerung – Männer und Frauen, die als Landarbeiter ihren kargen Lebensunterhalt verdienen, oder als Holzfäller und Karrentreiber in den Mahagoniwäldern. Der Ortssekretär eines abgelegenen Dorfes wird als korrupter Diktator dargestellt, der den Indios auch noch das letzte Geld abpresst. Wie ein moralischer Gegenentwurf zum Ortssekretär, gegen den sich die Menschen nicht wehren können, erscheint die alljährliche Inthronisierung eines neuen Häuptlings, dem die Dorfbewohner buchstäblich Feuer unterm Hintern machen. Mit dieser Romanszene – dem Feuerstuhl – beschäftigen sich die Beiträge verschiedener Autoren.

    Andere Themen sind: Mexiko als Sehnsuchtsort; als Projektionsfläche für linkssozialistische Utopien oder auch für das rassistische Stereotyp vom „Edlen Wilden“. Andere Texte über Traven (der Adorno so gar nicht kannte), handeln über das richtige Leben im falschen, und eben darum geht es doch…

    Als Autoren im Band:
    „Reverend“ Christian Dabeler, Bernd Drücke , Else Gabriel, Simone Hain, Alexander Karscnia, Caroline Kodym, Christoph Ludszuweit, Thomas Martin, Luise Meyer, Erich Mühsam, Frank Nordhausen, Mark Ottiker, Guillaume Paoli, Wolf-Dieter Schramm, Maurice Schuhmann, Jörg Sundermeier.  Torsten Seifert, Christoph Spehr, Enno Stahl, Leander Sukov, Jörg Thunecke, Kurt Tucholsky, Vassilis Tsianos, Hugo Velarde, Johannes Zeilinger u.a.

    Die Herausgeber:
    Simone Barrientos war viele Jahre freischaffende Künstlerin, Verlegerin (Kulturmaschinen-Verlag) und ist heute kulturpolitische Sprecherin der Linkspartei im Bundestag.
    Karsten Krampitz ist Historiker und freier Schriftsteller.

  3. Vortrag Lorenz Schott, Spartakist aus Obergiasing

    Mai 23 @ 19:0022:00

Im Gewerkschaftshaus München:

Vortrag: Dr. Bernward Anton
Hundert Jahre Geschichtsschreibung zur Revolution 1918/19 – Eine Bilanz

Die Geschichtsschreibung zur Revolution von 1918/19 war lange Zeit überlagert von ideologischen Auseinandersetzungen. Nach einer Phase der Stagnation gab es zum Jubiläum eine Fülle von Neuerscheinungen, die es in einen größeren Zusammenhang zu stellen gilt.

mit Buchvorstellung: BEGLEITBUCH ZUR AUSSTELLUNG REVOLUTION IN MÜNCHEN – ALLTAG UND ERINNERUNG
Hg. Archiv der Münchner Arbeiterbewegung, Franz Schiermeier Verlag München
Montag, 20. Mai 2019, 19.00 Uhr
DGB Haus München, Schwanthalerstr. 64
Aus der Reihe REVOLUTION IN MÜNCHEN – ALLTAG UND ERINNERUNG.

nicht vergessen:
Revolution in München: Alltag und Erinnerung
Eine Ausstellung des Archivs der Münchner Arbeiterbewegung
GASTEIG, Foyer Kl. Konzertsaal, Rosenheimer Str. 5
7. Mai bis 30. Mai 2019, 8.00 – 23.00 Uhr

München war die erste deutsche Landeshauptstadt, in der im November 1918 Revolutionäre die Monarchie stürzten. Und die letzte, in der im Mai 1919 die Rätebewegung niedergeschlagen wurde.
Die dazwischen liegenden Monate waren angefüllt mit turbulenten, teilweise kuriosen und am Ende ausgesprochen gewalttätigen Ereignissen.
Diese Ausstellung widmet sich zwei Schwerpunkten, den Lebensumständen der sogenannten „einfachen Menschen“ (Ernährung, Wohnverhältnisse, Arbeits- und Lebensbedingungen) und der späteren Erinnerung an die revolutionären Ereignisse in Literatur, Denkmalen und Gedenkfeiern.

1918/1919. Was ist Demokratie. Ein Programm zu 100 Jahre Revolution und Rätezeit in München.
Dieses Projekt wird unterstützt von der LH München Kulturreferat
Eintritt frei. Gefördert wird unsere Arbeit durch das Kulturreferat der LH München.

Archiv der Münchner Arbeiterbewegung e.V.
Ebenböckstr. 11, 81241 München Tel/Fax: 089/834 46 83 www.arbeiterarchiv.de

http://eineweltnetz.org/geschichte-neu-erzaehlen/

 

 

 

 

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