königlich bayrische Nationalisten und bürgerliche Reaktionäre können oft nicht gelassen über die Grenzen denken, obwohl oder weil die Bildung die Sprachen und Verständnisse nicht wirklich vermittelte.
Arbeiter*innen und einfache Leute finden die Kontakte manchmal einfacher, und so lange keine Hetze, kein Rassismus oder die Mission einer Religion dazwischen kommt, können alle Brüder und Schwestern sein …
KulturLaden Westend Freitag, 12. April 19:30 Uhr
Revolutionäre Deserteure aus Italien während des Großen Krieges und danach
Internationalismus galt in der Arbeiterbewegung als hoher Wert, dem die großen Parteien und
Gewerkschaften sich allerdings nur in seltensten Fällen gewachsen zeigten.
Mehr als ein Lippenbekenntnis war der Internationalismus für die meisten nicht.
Verwirklicht wurde er nur von einer Minderheit überzeugter Individuen, wie Egon Günther in seinem Vortrag über die Cavalieri Erranti zeigt. Er geht der Lebensgeschichte italienischer Sozialisten und Anarchisten nach, die es nach dem Eintritt I taliens in den Ersten Weltkrieg vorzogen zu emigrieren, viele in die Schweiz oder nach Deutschland und Ungarn.
In ihren Gastländern waren diese Emigranten oft weiter politisch aktiv. Ihre Spuren finden sich bei der Besetzung des Vorwärts-Gebäudes im Januar 1919 in Berlin, im Schweizer Landesstreik und in den Kämpfen um die bairische und die ungarische Räterepublik im Frühjahr 1919.
Mario Accomasso, italienischer Deserteur, Vorwärts-Besetzer und Rotgardist vor Dachau
Augustin Souchy war ein Anarchist, der in vielen Ländern die genossenschaftlichen und gewerkschaftlichen Strukturen aufbaute, mit Lenin stritt und viele Sprachen beherrschte …
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