Die Revolutionswerkstatt in der Sendlinger Kulturschmiede ist eine gute Forschungsstätte:

Dr. phil. Eugen Levinè (1883-1919) ist heute nur wenigen Fachleuten bekannt. Eugene_Levine

Dann wird er auch noch regelmäßig mit Max Levien verwechselt.

Doch sein Satz blieb legendär: Wir Kommunisten sind alle Tote auf Urlaub, dessen bin ich mir bewußt. Ich weiß nicht, ob Sie mir meinen Urlaubsschein noch verlängern werden, oder ob ich einrücken muß zu Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg

Eugen Leviné (* 10. Mai 1883 in Sankt Petersburg; † 5. Juni 1919 in München) war ein Revolutionär und KPDPolitiker. Als solcher hatte er prägenden Einfluss auf die zweite Phase der Münchner Räterepublik im April 1919; sagt Wikipedia.

Eine aktuelle Theater-Performance schloss zu schnell: In Rußland geboren, also Kommunist. Dabei wäre Zarist die einzige Logik, damals. Die Vorurteile sitzen fest in unseren Genen?

Doch sein Engagement für die KPD, seine Arbeit für die Zeitung „Rote Fahne“ und seine Beteiligung an der Münchner Räterepublik sind nur Schlaglichter einer bemerkenswerter Biographie.

Wenn von ihm gesprochen wird, dann meist nur über letzten sechs Monate seines Lebens, denn sein Einsatz für die Räte war mit einer ungesetzlichen Hinrichtung beendet.

Christian Dietrich blickt in seinem Vortrag auf das Schaffen des jungen Revolutionärs, der neben seiner politischen Tätigkeit auch literarisch wirken wollte. Link unten; Bitte auch gerne weiterleiten

Das video dazu von Gerhard Hallermayer: https://youtu.be/eGZZs9hIKzM

Und heute Abend geht es weiter mit Dietrich Grund:

Di., 09.04.2018, 19 Uhr  Vortrag/Diskussion:

Mord in Gräfelfing

Im Dorf Gräfelfing wird erst im Februar 1919 auf Initiative des sozialdemokratischen Vereins ein Arbeiter-, Bauern- und Bürgerrat gewählt. Er kümmerte sich um Lebensmittel.

Am 7. April wählen Arbeiter und Angestellte eines Großbetriebes einen Betriebsrat und etablieren eine Arbeiterwehr. Ende April errichtet die Rote Armee im Gemeindegebiet eine Verteidigungsstellung, die aber am 30.4.1919 angesichts der mit großer Übermacht näher kommenden Weißen Truppen geräumt wird.

Am 1. Mai besetzt ein Württemberger Freikorps den Ort, rückt kampflos in Pasing ein und nimmt jedoch Quartier in Gräfelfing.

In Pasing hatte man 53 Russen gefangen genommen, die im Lager Puchheim für die Rote Armee geworben worden waren. Sie wurden über Nacht eingesperrt und misshandelt – einer der Männer wurde erschossen.

52 Männer wurden vor ein irreguläres, improvisiertes Feldgericht gestellt und „nach kurzem Prozess“ am 2. Mai in einer Kiesgrube liquidiert — der Mord wurde nie juristisch aufgearbeitet.

Dietrich Grund, Taufkirchen/ Unterhaching, Heimatforscher, Autor von „Revolution in Unterhaching 1918/19“ Online: www.dietrich-grund.de

Zum gesamten Programm der Reihe «Revolutionswerkstatt – 100 Jahre Bairische Revolution und Räterepublik»: klick hier

 

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