Die Rätezeit kommt unweigerlich auf uns zu:

Das letzte plenum R am Di 22.3. In den Räumen des Kurt-Eisner-Verein Westendstr. 19, hat den 2. Mai 19h beschlossen. Der Kurt Eisner Verein lädt uns auch dafür wieder ein.

Von vielen Hundert Arbeiter- Bauern- und Soldatenräten in allen bayrischen Gemeinden und Städten sprechen Leute, die in den alten Heimat-Zeitungen forschen, doch sind die namentlichen Informationen wegen der Verfolgung in der Nazi-Zeit eher verschwunden.

Blumenwurf400x400Familien-Erzählungen können vor Ort etwas zum Vorschein bringen, denn die Begriffe Sozialist, Kommunist, USPD und Anarchist wurden immer propagandistisch von der klerikal-bürgerlichen Mehrheit eher verschmutzt, statt unterschieden oder gar verstanden.

Manche Familienfeiern

können vielleicht Anhaltspunkte liefern: Nachfragen, manche Bemerkung entschlüsseln, denn die Geheimnisse werden oft sorgsam gehütet, wie ein fast jugendlicher Bruder unserer Mutter, der als gefallener Soldat in unserem Kinderzimmer hing:

Bei Mutters 80. Geburtstag hörten wir von den Tanten vom Land, die da viel sorgloser sprachen, dass er der schlimmste Nazi im Dorf war, im Gegensatz zu seinem Vater, der nie in der Partei, aber Bürgermeister war.

Ebenfalls bei einem 80. Geburtstag gab es die Geschichten eines Onkels, der sein Leben lang im Wald und am Hof der Geschwister lebte, Jäger und Forstaufseher in der Jagd des Chef des KreisKrankenhaus.

Das ganze Dorf kannte den Trick, eine Sau im Wald verschwinden zu lassen, sie unter der Jagdhütte zu zerteilen und mit Rucksäcken die Stücke in die Höfe zu verteilen, als genaue Viehzählung und Ablieferung die Kontrolle ausüben sollte.

Das Plenum R

informiert über den aktuellen Stand der vielen kleinen Arbeitskreise, Einzel-Projekte und gemeinsamen Vorhaben, legt Hintergründe, Verbindungen und Forschungsvorhaben, Doktorarbeiten und Publikationen zusammen, macht auf Ideen und Personen aufmerksam …

… bitte nicht wundern, wen es manchmal etwas kurt angebunden zu geht, aber zum Plaudern und Nachfragen am Besten einer Arbeitsgruppe anschließen, die dafür Zeit und Ruhe hat.

Zum Beispiel die Vorgänge um das Haus der Eisners in Hadern, in dem Gustav Landauer am 1.Mai 1919 verhaftet wurde, zuerst nach Starnberg gebracht, wo ebenfalls Räte verhaftet worden waren, und bei der Überstellung nach Stadelheim dort niedergeschlagen und erschossen, die beteiligten Mörder wegen Leichenfledderei zu ein paar Wochen (Untersuchungshaft?) verurteilt.

Gustav Landauer am Waldfriedhof

LanduerSZ150410Die Geschichte des Denkmals steht auf der Seite www.raete.de, die Wiederherstellung ist im Stadtrat beschlossen und bei der Kunstkommision in Arbeit.

Das literarische Schaffen ist den meisten Interessenten zu umfänglich: Von Shakespeare-Übersetzungen und Vorträgen, herausgegeben von Martin Buber, bis zu den Lebensmodellen am Monte Verita, ein Aufruf zum Sozialismus, ein Band Revolution, der mit geistig-spritueller Weise sich vom materialistischen Marxismus distanziert, aber auch in aufgeklärter Weise von den jüdischen Wurzeln distanziert, weit mehr bei den Mythischen Schriften von Meister Eckhart, die er aus dem Mittelhochdeutschen übertrug. (PDF 70 Seiten)

Die weiteren Werke, so weit euch bekannt oder auch KollegInnen zur Verfügung zu stellen sind, bitte unten in den Kommentar – oder hier mitschreiben,

Die Stadt München weiß:

www.muenchen.de/…strassennamen/2002/Gustav-Landauer-Bogen.html

Landeshauptstadt München – Felix-Fechenbach-Bogen

Der Sozialist Gustav Landauer (1870 –1919) war vom 7. bis 16. April 1919 Volksbeauftragter für Volksaufklärung in der Münchner Räterepublik.
Nach deren Niederschlagung wurde er am 2. Mai 1919 in Stadelheim von Freikorpssoldaten ermordet. An Landauer, der selbst auch Übersetzer war, erinnert eine Gedenktafel am Gebäude des Fremdspracheninstituts der
Landeshauptstadt München in der Amalienstraße 36. S. 57 KulturGeschichtsPfad

Gedenkstein für Gustav Landauer

Der Gedenkstein ist errichtet. Behauptet der Teilhaushalt Referat für Gesundheit und Umwelt

Der Ältestenrat hat sich in der Sitzung vom 24.04.2015 dafür ausgesprochen, einen Gedenkstein für Gustav Landauer im Waldfriedhof zu errichten.

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