Der Kommandeur der Einheit, Hans von Lützow, wurde in Pastor Hells Haus mit offenen Armen aufgenommen, während seine Männer versuchten, tatsächliche oder imaginäre Kommunisten dingfest zu machen
perlach.hachinger-bach.de/downloads/Recherche_zum_Meuchelmord_an_Perlacher_Buerger.pdf
Ob die Evang. Kirche noch Unterlagen aus der Zeit in den Archiven hat?
Ob sie sich in irgend einer Weise im Prozess und danach verhalten hat?
Das Schweigen der Täter
Die Seilschaften, Sprachregelungen und Rücksichten kastrieren die möglichen Bewegungen in den Parteien, und so wird der Knobloch’sche Einfluß auf Ude und Nachfolger, Stadträte und konservativ-jüdische Gemeinde die Stolpersteine zum Stein des Anstoßes werden lassen, bis eineR auf die Schnauze fällt.
Die 12 Jahre regierender Faschismus haben in München eine Stimmung hinterlassen, die heute noch verschweigen will, wer damals die Fäden gezogen hat und wer vorne dran mit marschiert ist: Die Geldigen, die Ärzte, die Richter, die Psychiatrie, die Polizei, die Staatsanwälte, die Oberen … bis heute „unschuldig“ – oder uneinsichtig?
Wie lange hat es gedauert, den gruseligen Ärztepräsidenten in Pension zu schicken, der Volksgerichtshof-Beisitzer Maunz, verehrter Doktorvater eines allmählich vergessenen Bundespräsidenten, der von der finsteren Geschichte wenig ab-ruck-te, und alle hatten sich schnell wieder in einen geordneten Alltag eingefunden, wieder aufgebaut. Dafür haben sie sich selbst die Sünden vergeben und der (BMW)-Stiftung Magda Goebbels-Quandt die Ehre gegeben.
Die „Ordnungszelle Bayern“ war nach der Räterepublik das Sammelbecken der gekränkten Faschisten, die sich die erhofften französischen Schätze, – wie damals 1870/71 schnell und siegreich „heim“ geholt und die Franzosenviertel in diversen Städten gebaut – nicht in bittere Reparationen und Militärbeschränkungen umrechnen lassen wollten.
Zur Ordnungszelle Bayern 1919-1933 passt der heutige mitleidlose Innenminister, der lieber im Mittelmeer ersaufen lässt, die ruacherte „Sozial“-Ministerin Haderthauer, die gnadenlose „Justiz“-Ministerin Merk: Mollath und Haslbauer, Ulvi Kulac und die immer noch nicht entschädigte Familie Rupp, der man den Mord am Vater mit der bösartigen Phantasie der zerstückelten Leiche, den Schweinen vorgeworfen, zum Gefängnisaufenthalt machte, und sie auch dann noch nicht frei lassen wollte, als der tote Vater im Auto sitzend aus dem Fluß gezogen wurde: Das Urteil ist doch gültig, ein bayrisches Gericht kann doch nicht irren!
Der Schoß ist fruchtbar noch, und ich fürchte weniger die 10 Demonstranten, die heute „Deutschland über alles“ grölten, ich fürchte ihre zahlungskräftigen Unterstützer mit Villen in Pasing, und ihre Deckung bei Polizei und Geheimdiensten, in Presse und im Hoch-Schulwesen, einschließlich den Rüstungsgeschäften Seehofers. Da lebt der Faschismus der Herrenmenschen weiter.
Zentraler Unschulds-Bereich: Die Militär-Richter, keiner davon zur Verantwortung gezogen, hatten im Lauf des Nazi-Reiches etwa 22.000 junge Männer zum Tode verurteilt, vor der Nazi-Zeit waren es nur 44 gewesen, meint Rolf Hochhuth. Wahrscheinlich mehr in seinem neuen SOLDATEN.
Die Justiz hat sich immer für unschuldig erklärt, heute benimmt sie sich immer noch wie eine Oberklasse der Länder. Sie ist aber nie wirklich dialog-fähig geworden.
Was uns heute als AfD, Pedgida und seltsam gemischte hetzerische Internet-Gruppen zwischen Lügenpresse und Reichsbürgern, „besorgten Bürgern“ und schräg sozialisierten Migranten begegnet, hat tiefe Wurzeln in der militaristischen Propaganda vor 100 Jahren.
Europäischer Krieg
hatte Franz Marc den „ersten Weltkrieg“ genannt, und ich werde seine Bezeichnung übernehmen. Es war ein Krieg, der in der damaligen diplomatischen und militärischen Welt ersehnt und herbei geführt worden war, zwischen allerlei Abkommen stand der geheime Plan des Herrn Schlieffen seit 1890, den so erfolgreichen Krieg von 1870 / 71 gegen Frankreich zu wiederholen.
Da die Franzosen von den deutschen Ideen wussten und sich mit soliden Festungen den Rhein entlang zu schützen begannen, plante Schlieffen den Einbruch durch Belgien, das von den Franzosen nicht gefürchtet wurde. Zwar Völkerrechtswidrig, aber das ist wie mit UN-Koventionen bis heute, wenn sie z.B. Israel betreffen.
Wichtigster Teil der Propaganda im eigenen Land war: Wir sind angegriffen worden! Wie 9/11 etc … dessen dritter Hauseinsturz des WTC7 aktuell immer wieder als Beleg gilt: Welche Presse ist bereit, sich damit auseinanderzusetzen? Die NATO-Propaganda hat eine Gleichschaltung erzeugt, wie 1914 ff: Verteidigung des deutschen Vaterlandes, Weihnachten seid ihr wieder zu Hause …
Weihnachten wurde immer weiter zur Kriegspropaganda, auch im zweiten Europäischen Krieg: Deutsche Soldaten in aller Welt unter dem Tannenbaum … bereiteten einen Kultur-Chauvinismus, ein christlich-missionarisches und nationales Überlegenheitsgefühl, das heute den Geflüchteten aus islamischen Ländern entgegen schlägt: Unser vermeintliches Familien-Geschenke-Fest ist neben Coca-Cola-Propaganda die selbst-Versicherung unserer Winter-Monate, die sich nun im Klima auflöst.
Nach dem Krieg war vor dem Krieg
Kurt Eisner wurde ermordet, weil er die deutsche Kriegsschuld in internationalen Verhandlungen offenbarte, die Versailler Verträge wurden zum Brennstoff des rassischen Faschismus, der den Juden und den Marxisten mit der Dolchstoß-Legende die Schuld zu schob:
Das Deutsche Heer wäre im Felde ungeschlagen, doch die bösen Revolutionäre in der Heimat …
Die SPD war, nach dem sie den Friedensgedanken vor allem in ihren männlichen Kreisen schnell dem nationalen Krieg geopfert hatte, bald zur wichtigen Kriegs-Partei geworden: Die Arbeitenden hätten in den Rüstungsbetrieben nicht so lange durchgehalten, hätten früher gestreikt als erst im Februar 1918 …
Antisemitismus, Thule-Gesellschaft und Deutsch-National
Die zündende Mischung für Hitlers Auftritt war schwarz-braun, wie vielen in bayrischer ReGierung weiter wirkt: Autoritär, fromm, brutal, bodenständig: Die SA war ein schnelles Produkt der Saal-und Straßenschlachten, der frommen Erziehungsgedanken und der neuen rassischen Gesundheitslehre, hatte mit der Übernahme vieler sozialistischer Ideen zu eigene Vorstellungen, auch wenn sie nie wirkliches Niveau dabei entwickelte:
Schnell übernahm sie die schon geprägten Vor-Formen aus dem Wandervogel, die alternativen Jugendbewegungen zu den studentischen Burschenschaften, die in der Reichswehr besser organisiert waren, nachdem sie nach verlorenem Krieg um ihre Karriere bangen mussten.
Die Hochschule München war erst voller Braunhemden, dann voll von Wehrmachts-Uniformen, und doch gab es einmal einen hoffnungsvollen Zwischenfall: Als der Gauleiter Gisler zu den Studierenden sprach und meinte, die paar Mädchen dazwischen sollten lieber an den Herd, als den Männern die Plätze weg zu nehmen, wurde er ausgepfiffen, und die Freunde von Hans Scholl machten sich Hoffnungen, dass die Studierenden doch zu Streiks anzustiften wären.
Die Hoffnung auf den starken Mann
ist ein reaktionäres Grundmuster der petzenden Kinder, die sich einen Vorteil beim Papi, bei der Mami, bei der Lehrkraft gegen Geschwister oder Mitschüler erhoffen. Der Hoffnung auf eine andere Regierung, auch durch großsprecherische national-tümelnde Parteien, wird durch eine immer breitere Bewegung von im letzten Jahr noch ganz vernünftig denkenden Leuten das hetzende Feuer gegeben, das aus einer Mischung von „Lügenpresse“-Geschrei und „Merkel muss weg! und „Gabriel ist ein Betrüger“ besteht und durchaus einzelne vernünftige Anteile enthält, wo sich Schnittmengen gegen TTIP und Gabriel, gegen Hartz4-Sanktionen etc. immer finden lassen.
Die Pegida ist von Mutti enttäuscht
dass sie in den Menschenrechten nicht völkisch denkt, dass sie nicht in nationalen Kategorien funktioniert … denn NATO-Strategien kommen maximal als Verschwörung der gezielten Überfremdung des armen Deutschland vor. Die Situation der Geflüchteten wird selten grundlegend gesehen: Dass unsere reichen Länder in den Zahlungen an die UN-Flüchtlingswerke so lange gespart hatten, bis dort jedeR das Gefühl hatte, den Kindern das Letzte weg zu essen … für UNSERE SCHWARZE NULL!
Strafe und Vergeltung
sind zentrale Grundlagen des Autoritären Systems, in dem sich Kirchen und Militärs, Monarchen und Besitzbürgertum einig sind: Es muss bestraft und gerächt werden, der Sadismus verkleidet sich in Standpauken und Strafgerichte, statt auf Ausgleich und Versöhnung zu achten. Entsprechend unfähig ist das Denken von Ausgleich durch gerechte Steuern und Abgaben,
Die Treue zum Kaiser blieb,
denn die Fähigkeiten des Um-Lernens sind vor allem dem Autoritären Charakter schwer zugänglich: Die Revolution hatte, beginnend in Kiel mit dem Aufstand der Matrosen am 4.11.1918 gegen eine letzte tödliche Seeschlacht sich auf das ganze Land ausgebreitet, in dem sich in den Arbeiterräten und zurück gekommenen Soldatenkreisen und den vom Krieg ausgenommenen Bauern viele regionale Räte bildeten, inspiriert von den russischen Selbstorganisationen der Sowjets.
Die Revolution hatte mit der Monarchie auch die Vorrechte des Adels abgeschafft, was für die Soldaten hieß, dass die verhassten Vorrechte der Offiziere, besser Kost und Unterkunft im verheerendsten Kriegstreiben, zu Ende waren. Nicht so für die Kreise selbst, die sich organisierten: Nun als studierende Burschenschaften, zu denen 66% der Münchner Studenten gehörten.
Die alten Machtverhältnisse, Sprüche, Gepflogenheiten werden wiederholt, bis zum Erbrechen …
Graf Arco, der Eisner-Mörder, wird von Polizei und Gericht als Einzeltäter hingestellt, das Muster, das sich beim Oktoberfest-Attentat und bei den NSU-Morden wiederholt, wo die Geheimdienste nicht wollen, als Mitbetreibende gesehen zu werden.
Die Thule-Gesellschaft: Vom okkulten Mummenschanz zum Hakenkreuz
Vortrag Mi 16. März 2016 um 19 Uhr mit Hermann Gilbhard
München 1918/19: Im Luxushotel „Vier Jahreszeiten“ hat die antisemitische „Thule-Gesellschaft“ Räume gemietet. Hier bringt sie auch die Redaktion ihrer Zeitung „Münchener Beobachter“ unter, die später unter dem Titel „Völkischer Beobachter“ an die NSDAP verkauft wird.
Nach dem Sturz der Monarchie in Bayern wird die Gesellschaft zum Zentrum der Gegenrevolution. Im Kampf gegen die Republik und später gegen die Münchner Räterepublik wirkt sie auf völkisch-nationale Kreise wie ein Magnet auf Eisenspäne. So gründet die Thule-Gesellschaft das „Freikorps Oberland“.
Als in München sieben Thule-Aktivisten von Rotgardisten erschossen werden, wird in ganz Deutschland die Nachricht vom „Geiselmord an unschuldigen Bürgern“ verbreitet. Nach Zerschlagung der Münchner Räterepublik Anfang Mai 1919 werden die Weichen neu gestellt. Bayern entwickelt sich zur Ordnungszelle der nationalen Rechten und zum Aufmarschgebiet der Nationalsozialisten. Aus dem liberalen München der Vorkriegszeit wird die „Hauptstadt der Bewegung“.
Hermann Gilbhard stellt in seinem Vortrag dar, welch wichtige Vordenkerrolle die Thule-Gesellschaft für die NSDAP spielte. Dabei räumt er mit den Legenden aus der esoterischen Szene auf, wonach der Okkultismus das politische Wirken der Thule maßgeblich beeinflusst habe. Und er leistet auch einen wichtigen Beitrag in der aktuellen Diskussion zum Thema Rechtsextremismus, da die Ideologie der Thule mit dem „Dritten Reich“ nicht untergegangen ist.
Hermann Gilbhard, Absolvent der Hochschule für Politik München, ist seit vielen Jahren als Journalist für den Bayerischen Rundfunk tätig. NS-Dokumentationszentrum München
München war braun
Die Thule-Gesellschaft war ein Sammelbecken der extremsten Antisemiten, schon 1918 mit Hakenkreuz und einige Mitglieder brüsteten sich später, Adolf Hitler aufgebaut zu haben. Dieser ließ die Bücher von Seybottendorf lieber verschwinden, denn jemand anderem sein Charisma verdanken?
Der Mord an Kurt Eisner
Graf Arco aus Valley war einer der gekränkten Offiziere, die mit der Abschaffung des Adels und der Offiziers-Vorrechte durch die erste Proklamation des Freistaates als Volksstaat und in der ersten Verfassung ihre Privilegien verloren: Mitglieder der Soldatenräte rissen ihm die Rangzeichen ab, und dann enthüllte Kurt Eisner nach und nach die Lügen vom Kriegsbeginn:
Nachdem er als Ministerpräsident nun Zugang zu den Akten der Ministerien hatte, konnte er nachweisen, dass der Plan, Frankreich wieder (wie 1870/71) zu überfallen, schon seit 1890 als Schlieffen-Plan bestand: In Umgehung der neuen französischen Festungen im Bruch des Völkerrechts durch Belgien einzumarschieren.
Die rechte Propaganda
der bürgerlichen Presse und der Nazi-Zeit wirkt bis heute weiter, aber das www.arbeiterarchiv.de wird hoffentlich etwas mehr davon aufdecken, wie es schon mit Ausstellungen zum 1. Weltkrieg geschah.
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