Mittwoch, 20.01.2016 – 22:00 bis 22:45 Uhr Bayerisches Fernsehen  Deutschland 2015

Ohne Kampf und Widerstand entgleitet den Bayern in einer einzigen Nacht vom 7. auf den 8. November 1918 ihr jahrhundertealtes Königreich:

In den Münchner Garnisonen stehen die Tore offen, allseits strömen junge Soldaten auf die Straßen. Sie reihen sich ein in den anschwellenden Trupp aus kriegsmüden Reservisten, Deserteuren, Matrosen, Arbeitern und Intellektuellen.

Man gründet Arbeiter- Bauern- und Soldatenräte und ruft im Landtag den Volksstaat Bayern aus. Erster Ministerpräsident wird Revolutionsführer Kurt Eisner.
Im Tross der Revolutionäre findet sich ein Augenzeuge, der später Weltruhm erlangen sollte: der Literat Oscar Maria Graf.

Wie konservative Bürger die ersten Monate der Revolution wahrgenommen haben, davon erzählen in dieser Dokumentation auch die Tagebucheinträge des Gymnasiallehrers Josef Hofmiller. Und wie Argwohn und Abscheu in diesen Tagen das Handeln konservativer Monarchisten bestimmte, das veranschaulichen unter anderem die Tagebuchnotizen des Erzbischofs Michael von Faulhaber.

Die Jubelstimmung in der jungen Republik hält nur drei Tage vor. Dann erwachen Großbürger und Großkapital, Offiziere, Altmonarchisten und völkisch-national Gesinnte aus ihrer Schockstarre. Es wird keine Gelegenheit ausgelassen, um die Regierung Eisner aus dem Landtag zu putschen. Im Zuge dieser erbitterten Grabenkämpfe radikalisiert sich in München ein junger Offizier: Anton Graf Arco auf Valley.

Gedenkveranstaltung zum Todestag seiner Ermordung - 21.02.1919 fuer Kurt Eisner, 1. Ministerpraesident des Freistaates Bayern.Aktion fuer einen wuerdigen Erinnerungsort - Umbenennung des Marienhofes in Kurt-Eisner-Platz.|[Copyright by: Werner BachmeierJosef-Brendle-Str. 5, 85560 D - E b e r s b e r g, G e r m a n yFon 08092 / 88260, Mob. 0177 / 2223664, Fax 08092 / 88262, Mail foto@wernerbachmeier.deKtovb: Kreisspk. O t t o b r u n n, IBAN: DE90 7025 0150 0310 691175 SWIFT-BIC: BYLADEM1KMSF i n a n z a m t EBE St.Nr. 112 / 101 / 14158 www.freelens.com/clearingVeroeffentl. nur gg. Honorar + ges. MwSt. Es gelten ausschliesslich meine AGB`s. (siehe www.wernerbachmeier.de/agb.htm)Es liegen keine M o d e l R e l e a s e V e r t r a e g e fuer die abgebildeten P e r s o n e n vor.] [#0,26,121#]

Gedenkveranstaltung zum Todestag seiner Ermordung – 21.02.1919 fuer Kurt Eisner, 1. Ministerpraesident des Freistaates Bayern.Aktion fuer einen wuerdigen Erinnerungsort – Umbenennung des Marienhofes in Kurt-Eisner-Platz.|[Copyright by: Werner BachmeierJosef-Brendle-Str. 5, 85560 D – E b e r s b e r g, G e r m a n yFon 08092 / 88260, Mob. 0177 / 2223664, Fax 08092 / 88262, Mail foto@wernerbachmeier.deKtovb: Kreisspk. O t t o b r u n n, IBAN: DE90 7025 0150 0310 691175 SWIFT-BIC: BYLADEM1KMSF i n a n z a m t EBE St.Nr. 112 / 101 / 14158 www.freelens.com/clearingVeroeffentl. nur gg. Honorar + ges. MwSt. Es gelten ausschliesslich meine AGB`s. (siehe www.wernerbachmeier.de/agb.htm)Es liegen keine M o d e l R e l e a s e V e r t r a e g e fuer die abgebildeten P e r s o n e n vor.] [#0,26,121#]

Der 22-jährige Leutnant bewegt sich im Kreis rechtskonservativer, völkisch-nationaler Konterrevolutionäre. Am 21. Februar schreitet er zur Tat: Mit zwei Schüssen ins Genick ermordet er Kurt Eisner auf offener Straße.

Die Autorin des Films hat neben publizierten Quellen auch bislang unbeachtete Augenzeugenberichte aus einem Nachlass gesichtet. Diese stützen die These: Der Erste Ministerpräsident des Freistaats Bayern wurde nicht Opfer eines desillusionierten Einzeltäters, sondern einer konterrevolutionären Verschwörung.

Autor: Andrea Oster – Redaktion: Christian Lappe

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Diese These verfolgt auch Robert Hültner, der sich fachkundig in diese Welt eingearbeitet hat und viele Beispiele aus den Akten in seinen Büchern und Krimis wie Tödliches Bayern aufbereitet.

Der Film, der u.a. in Zusammenarbeit mit dem Archiv der Münchner Arbeiterbewegung entstanden war, montierte aus vielen Bildern die Geschichte der Revolutionen und Räterepubliken nach heutigem Forschungsstand, der viele alte Klischees und die Propaganda des 3. Reiches zu beseitigen hat.

Aus dem Königreich

waren Militarismus und Adelsgläubigkeit bis heute hängen geblieben, denn das kurze Frühjahr der Räte in München hatte nur wenige Beteiligte, auch zuerst in Städten wie Augsburg und im Allgäu, und sogar bis Altötting, wo sich bis damals schon organisierte Arbeiter  zusammen getan hatten.

Die Niederschlagung erwies wieder – wie schon bei den voraus gegangenen Morden an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht durch Offiziere in Berlin – die Macht des Militärs, der die SPD-Mehrheitsgruppe an der Regierung mehr traute, als den Arbeitenden.

… über ein Unrechts-Regime

Hatte die SPD im Programm die Abschaffung der Todesstrafe, machte sie selbst jetzt reichlich davon Gebrauch, ließ bayrische Volksgerichte Urteile entgegen der Reichsverfassung fällen, die allein durch Reichsgerichte hätten ausgesprochen werden dürfen.

Die schnelle Anpassung der Behörden und Gerichte an die neue Herrschaft folgt den alten Regeln, Hierarchien und Seilschaften, und führte dann schrittweise

… ins 3. Reich.

Hitler hatte in seinen Ausführungen und in seiner Programmatik „Mein Kampf“ seine eigene Geschichte nur in Selbstlob-Manier beschrieben, aber seine Lernerfolge und Auftraggebenden um die Thule-Gesellschaft hatten wohl mit der verschäften Form von Antisemitismus zu tun, die „Schickelgruber“, wie ihn die SPD und der jüdische Rechtsanwalt Philipp Loewenfeld immer nannte, etwas arrogant auf seine verworrenen Familienverhältnisse (unehelich geborene Mutter?) anspielend:

Philipp Loewenfeld war, wie schon sein Vater Theodor, „Honorarprofessor“, weil der alte königlich bayrische Antisemitismus der Universität einem Juden weder ordentliche Professur, noch sonstige höhere Ämter erlaubt hatte.

Er konnte in letzter Minute fliehen, landete in den USA, seine Erinnerungen gibt es bei der Bayrischen Landeszentrale für politische Bildung für 8 Euro, unter dem Titel „Recht und Politik“,  ~ von der Prinzenregentenzeit bis ins 3. Reich~ …

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