Privi-Legierte, also gesetzlich vor-gezogene, höherberechtigte Menschen waren auch schon in der königlich-kaiserlich privilegierten Kammer wahlberechtigt: Adel, Bischöfe, Äbte, sogar Äbtissinnen, und manche besonders wohlhabende Witwe, die sich durchsetzen und verteidigen konnte.

Privilegien laden zum Missbrauch ein

Sonderrechte lassen sich nicht immer so genau abgrenzen, und im alten System von Gehorsam und Unterwerfung bleibt das Recht schnell auf der Strecke:

Das Recht auf körperliche Unversehrtheit, wenn der Privilegierte sexuelle Interessen hat, erreicht nun endlich auch die Evangelische Kirche, die zwar kein Zölibats- und damit vordergründiges Sexualitäts-Problem, und trotzdem Beziehungs- und Homosexualitäts-Problematiken birgt:

Unkontrollierbare Vertreter bleiben auch in der Demokratie und Selbstorganisation ein Problem:

Die Räte der Arbeiter, Bauern und Soldaten hatten die Pflicht, ihrer Basis zu berichten, und sie konnten abberufen werden. Das kann keinem Karrieristen gefallen.

Gewerkschaftsfunktionäre haben sich besondere Einkommen gesichert:

Um mit den Arbeitgebern „auf Augenhöhe“ zu verkehren, brauchen sie besondere Einkommen …

Ein besonderes Privileg hatten sich die Gewerkschaften 1918 erarbeitet:

Für den Verzicht auf alle Enteignungen und das Versprechen, die Arbeiterräte zu bekämpfen, bekamen sie den 8-Stunden-Tag an sechs Arbeitstagen und die Wahl von Betriebsräten zugesagt.

So blieben alle reich gewordenen kriegstreibenden und propagandistisch privilegierten Rüstungsbetriebe an ihrer Arbeit und bereiteten flott den Einstieg in den Faschismus vor, und aus der „Volksgemeinschaft“ der Arbeitgeben mit den Nazis flog als Erstes die Gewerkschaft, so weit sie sich nicht gleichschalten ließ und damit im Konzentrationslager landete.

RevolutionsgesprächeWeg_zum_www.feldCafe.de

Volxküche München eV„Am 15.11.2018 ist der 100te Jahrestag des Stinnes-Legien-Abkommen, mit dem die Arbeitgeber mit den Gewerkschaften den 8-Stunden-Tag und die Betriebsräte dafür eintauschten, auf alle Enteignungen zu verzichten und die Arbeiterräte zu bekämpfen.

Die Arbeitgeber feierten schon am 26.10.2018 mit dem Bundespräsidenten und diversen Ministern die „100 Jahre Sozialpartnerschaft“, wobei sie wahrscheinlich vergessen wollten, dass da mindestens 12 Jahre „Volksgemeinschaft“ dazwischen waren.

Diese Zeit, in der die Gewerkschaften gleichgeschaltet, verboten und ihre linken Mitglieder im KZ waren, während die „nationalen Sozialisten“ im Reich ihre Karrieren machten, zwischen Arbeitslagern, Zwangsarbeit und „Leiharbeit“ in KZ-Außenlagern und Betrieben der IG Farben, VARTA und BMW wird nur zu gern vergessen.

Gerade im Kontext des danach Geschehenen müssen die Vereinbarungen des Stinnes-Legien-Abkommen und die dahinter stehende Einstellung zur Arbeiterbewegung noch einmal in den Blick genommen werden. Dies wollen wir bei uns im Cafe ab 19 Uhr machen.“

Radiogespräch auf Radio Lora München 92,4

Die Revolution wird im Radio gesendetRadio Lora München 92,4

und ihr könnt mitreden, was für Eure Sicht jetzt unternommen werden soll. Die rollen von Kurt Eisner, Erich Mühsam und in Berlin Friedrich Ebert und Gustav Noske, Gewerkschaften, Kirchen und Kolonial-Herren des Germanentums bis zur Thule-Gesellschaft

Die Revolution in Bayern am 7. Nov. 1918

Wir berichten vom Entstehen und Reifen der Auseinandersetzungen um die bairische Revolution und Räterepublik: Nach Hunger, Krieg und hilflosem Adels-Militarismus, von den Kirchen hoch gehalten, die zur Oberstschicht gehören: Die Zeitungen gehören ihnen auch, also wem trauen?

Wie es weiter geht nach dem Geburtstag der Demokratie auf der Theresienwiese: 20.000 oder 100.000, die verschiedentlich losziehen / heimgehen, die eingesperrten Soldaten befreien, denen es noch mittags verboten war, an den Versammlungen teilzunehmen: Sie wählen die ersten Soldatenräte.
Die Revolution in Bayern am 14. Nov. 2018

Wie geht es mit den Räten weiter? Wer gehört in die bairische Nationalversammlung? Oder doch erst Parlamentswahlen?

Wie sind die Bauern nach dem plötzlichen Unfall-Tod von Ludwig Gandorfer in den Räten vertreten? Liefern sie in die Stadt, an die Ausgabestellen, oder liefern nur die Schieber für die Reichen?

Wie verhält sich die herrschende katholische Kirche, wie die bürgerliche Presse? Was treibt die Thule-Gesellschaft?

Ich, Eisner, im Bayrischen Rundfunk

www.br.de/extra/webspecials/kurt-eisner-revolution-bayern-whatsapp-100.html

https://revolutionszeitung.de/index.php?datum=07.11.1918

revolutionszeitung_1000Was geschah heute vor 100 Jahren?

Es lebe die Revolution !

Termine zum Vormerken:

Vortrag: Judenhetze und Antisemitismus

Dienstag, 13 November 2018 – 19.00 Uhr im Ebenböckhaus, Ebenböckstraße 11

Judenhetze und Antisemitismus in Munchen vor und nach der sogenannten „jüdischbolschewistischen“ Revolution 1918/19 Aus der Reihe REVOLUTION IN MUNCHEN – ALLTAG UND ERINNERUNG Bereits vor dem Einmarsch der „weisen“ Truppen in München am 1. Mai 1919 gab es genügend Zeichen für den Propagandamythos von der „jüdisch-bolschewistischen“ Weltverschwörung, der später im NS-Denken grundlegend werden sollte. Referent: Michael Wittmann Lehrer fur Geschichte, Deutsch, Sozialethik im Ruhestand


Gewerkschaften in der Revolution

Dienstag, 27 November 2018 – 19.00 Uhr im DGB Haus, Schwanthalerstr. 64

Aus der Reihe REVOLUTION IN MUNCHEN – ALLTAG UND ERINNERUNG Die Gewerkschaften wurden im Weltkrieg durch Staat und auch durch Unternehmer anerkannt. Viele Beschäftigte schlossen sich nach der Revolution den Verbänden an. Der Achtstundentag wurde eingeführt, zudem erste Tariferfolge erzielt. Über Betriebsräte sollte eine betriebliche Mitbestimmung erreicht werden. Referent: Wolfgang Kucera Historiker


Thulegesellschaft – ein Zentrum der Gegenrevolution

Mittwoch, 23 Januar 2019 – 19.00 Uhr im DGB Haus, Schwanthalerstr. 64

Aus der Reihe REVOLUTION IN MUNCHEN – ALLTAG UND ERINNERUNG. Im Hotel „Vier Jahreszeiten“ hat die antisemitische „Thule- Gesellschaft“ Räume gemietet, in der sie auch die Redaktion ihrer Zeitung „Münchener Beobachter“ unterbringt, der später unter dem Titel „völkischer Beobachter“ an die NSDAP verkauft wird. Nach dem Sturz der Monarchie in Bayern wird die Thulegesellschaft zum Zentrum der Gegenrevolution in München und gründet das „Freikorps Oberland“. Im Kampf gegen den Freistaat und später gegen die Münchner Räterepublik wirkte sie wie ein Magnet auf Eisenspäne für alle, die die Niederwerfung der Revolution mit Waffengewalt zum Ziel haben. Referent: Hermann Gilbhard Journalist.

Was ist eine Revolutionswerkstatt2, wie gehen Revolutionsgespräche? Was treibt das Plenum R? http://plenum-R.org und www.raete-muenchen.de

Zwei Radiogespräche zur Revolution: Mi 7.Nov + 14.11. ab 21h in Lora924.de

 

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