Erich Mühsam wirkte zwei Mal in Berlin, nach seiner Flucht aus Lübeck in den Künstlerkreisen um Friedrichshagen und die Volksbühne mit Gustav Landauer, nach seiner Zeit in München und am Monte Verita mit Johannes Nohl und in der Räterepublik, die ihn in bayrische Staatshaft brachte, nach seiner Ausweisung 1924 bis zu seinem Tod im KZ Oranienburg 1933.
Drei mal Mühsam in Berlin
Seine Freunde und Wirkungsstätten im Scheunenviertel bis zu den Sophiensälen zeigte die Führung von Erich über die Gustav-Landauer-Initiative,
sein Wirken im Schriftlichen würdigten die Preisträger, Laudatoren und Überreichenden der Erich-Muehsam-Gesellschaft
mit einer Ergänzung durch einen Brief von Zenzl Mühsam an Nexö, in dem sie die Münchner aus Revolutionsereignisse aus ihrer Sicht schildert.
Die Hufeisen-Siedlung in Berlin vor Britz war ihr letzter gemeinsamer Lebensort, von der Gruppe „Hufeisern gegen Rechts mit den vielen bisher nachzuvollziehenden Freundschaften und Künstlern dort nachgezeichnet.
Erich-Mühsam-Preis
Der Erich-Mühsam-Preis wird in der Regel alle drei Jahre verliehen. Er ist mit 3000 € dotiert und soll einerseits jenen zukommen, die Mühsams Andenken fördern, indem sie seine Gedanken und seine Werke verbreiten oder Leben und Werk wissenschaftlich aufarbeiten.
Andererseits kann er an Personen vergeben werden, die in Mühsams Sinne wirken, indem sie sich den kulturellen, politischen und sozialen Herausforderungen der Gegenwart stellen, die Verhältnisse nicht als gegeben hinnehmen, sondern im Sinne einer lebenswerten Zukunft nach befreienden Alternativen suchen.
Der Stifter des Erich-Mühsam-Preises ist der Lübecker Galerist Frank-Thomas Gaulin.
Den Erich-Mühsam-Preis haben bereits erhalten:
1993 Die Graswurzel-Werkstatt Köln
1995 Der Totalverweigerer Andreas Speck
1997 Die Asylgruppe Ostertor (Bremen) und das Lübecker Bündnis gegen Rassismus
1999 Der Kabarettist Dietrich Kittner
2001 Der afroamerikanische Journalist Mumia Abu-Jamal
2003 Die Tageszeitung „junge Welt“
2005 Die Rechtsanwältin und Autorin Felicia Langer
2007 Das Komitee für Grundrechte und Demokratie
2009 Gunter Demnig für das Projekt STOLPERSTEINE
2013 Dr. phil. Andreas Hohmann und Jochen Schmück
2016 Konstantin Wecker, Förderpreis: Lübecker Flüchtlingsforum
2019 Chris Hirte und Conrad Piens, die Herausgeber der Mühsam-Tagebücher, die er von 1910-1924 verfasst hat. Seit 2009 arbeiten der Literaturwissenschaftler Chris Hirte und der Informatiker und Antiquar Conrad Piens an der Gesamtausgabe der Tagebücher, deren 15. und letzter Band in diesem Jahr im Verbrecher-Verlag, Berlin, erschienen ist.
Der Erich-Mühsam-Förderpreis geht an den Wanderverein Bakuninhütte e.V.
Erich Mühsam besuchte Anfang der 1930er Jahre mehrmals die Bakuninhütte und die örtlichen Anarcho-Syndikalist*innen.
Zur Verleihung sind alle Interessierten herzlich zu 18 Uhr in das Literaturhaus in der Fasanenstrasse 23 eingeladen.
Erich Mühsam
ansonsten: Sammlung von muehsam.de
Erich Mühsam, Die Tagebücher
Erich-Mühsam-Gesellschaft e.V.
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- Buddenbrookhaus, Mengstr. 4 in 23552 Lübeck
Zeitgenossen aus dem Umfeld Erich Mühsams
Richard Dehmel, Dichter
Hanns Heinz Ewers, Dichter
Oskar Maria Graf, Dichter, Aktivist der Münchener Räterepublik
Otto Gross, Psychoanalytiker
Gustav Landauer, anarchistischer Publizist, Aktivist der Münchener Räterepublik
Else Lasker-Schüler, Dichterin
Ret Marut, Anarchist, Schriftsteller, Aktivist der Münchener Räterepublik
Fritz Schaefler, Maler, Aktivist der Münchener Räterepublik
Ernst Toller, Dichter, Aktivist der Münchener Räterepublik
Friedrichshagener Dichterkreis
Genealogie der Familie Mühsam
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