und am So 28.1. ab 14.30 eine Aktion zum RüstungsarbeiterInnen-Streik vor 100 Jahren:
Ein Infostand und die Verbindung zu den heutigen Rüstungs-Fragen: Die deutschen Export-Weltmeister stellen sich als NATO-Friedenslieferanten vor: Auch damals war die Propaganda auf „Verteidigung“, bis die Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk klar machten, dass es dem Kaiserreich um Gebiets-Gewinne, Annexionen von Teilen des völkerrechtswidrig überrannten Belgiens und Gebieten an allen Enden und Fronten ging.
Den Völkerbund, den Kurt Eisner ernster nehmen wollte, unterstützt unsere RegGierung auch nur nach Belieben, weil wir ja im Sicherheitsrat keinen festen Sitz dort bekommen haben, um die jeweiligen Vetos zu steuern …
Nächste Termine:
Buchpräsentationen am 29.1. und 7.2.siehe unten, eine Gegensprechanlage am 14.2.um 21h in Radio Lora München 92,4
Mi 21.2.19 um 11h Kranzniederlegung zum 99. Jahrestag der Ermordung Kurt Eisners:
in der Kardinal-Faulhaber-Straße: Konstantin Wecker trägt die Gedenkrede von Heinrich Mann anlässlich der Trauerfeier für Kurt Eisner im Münchner Odeon am 16. März 1919 vor.
und zu den Themen des
Plenum, das nächste am 28.2. ab 19h im Cafe 5vor12
Georgenschwaig-Straße 26 | U2 Milbertshofen
RüstungsarbeiterInnen-Streiks für den Frieden
Am Schwabingerbräu, an der Münchner Freiheit, wo die Brauerei so lange gewesen war und sich damals tausende gesammelt hatten und lieber Kurt Eisner und Sarah Sonja Lerch reden hören wollten als Erhard Auer, den Mehrheits-Sozialdemokraten, heute vergleichbar mit den Jusos und Gabriel oder Schulz, auf bayrischer Ebene: Rinderspacher? Kohnen? Oder lieber Ates?
Was konnte am Sonntag 28.1. ab 14.30 am Infostand passieren und was waren die Hintergründe?
Die Lesung bestand aus Teilen der unten besprochenen Bücher,
Original wie damals: Im Hintergrund Polizei-Spitzel, die alle Vorgänge brav notieren. Hoffentlich für eine gute Fortbildung der KollegInnen?
Der kurze Traum vom Frieden
Ein Beitrag zur Vorgeschichte des Umsturzes in München 1918
mit einem Exkurs über die Gießener Jahre von Sarah Sonja Rabinowitz von Cornelia Naumann, edition AV, 24,90 Euro
am Montag, 29. Januar 19 Uhr im DGB-Haus
Buchvorstellung der Neuerscheinung von Günther Gerstenberg: Schwanthalerstraße 64, 80336 München mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München
Als das deutsche Kaiserreich im Sommer 1914 gegen Russland, Frankreich und England los schlug, waren auch Sozialdemokraten mit von der Partie.
Sie stellten das Wohl der Nation über die Solidarität mit den Arbeitern der anderen Völker. Erst waren es nur wenige, dann wurden es immer mehr, die das Gemetzel an den Fronten ablehnten und gegen den „Burgfrieden“ der SPD protestierten, unter ihnen Kurt Eisner und Sarah Sonja Lerch, geb. Rabinowitz.
Am 29. Januar 1918, vor genau Hundert Jahren, streikten auch in München Tausende Arbeiterinnen und Arbeiter für Frieden und Volksherrschaft. Ernst Lörcher im Jahr 1974: „Mein Vater hat politische Plakate im Fenster von seinem Mützenmacher-Laden im Lehel hängen gehabt. Das hat immer wieder Ärger gegeben. Mit einigen Nachbarn – und mit der Obrigkeit. Wenn der Vater von Versammlungen gekommen ist, hat er öfter vom Eisner erzählt oder von den aktiven Jugendlichen aus der Ecke vom Felix Fechenbach, von der Betty Landauer und der Sonja Lerch …
Vor allem die Frauen haben ihn stark beeindruckt … Die Sonja Lerch hat die Revolution ja nicht mehr erlebt, sie ist noch davor in Stadelheim ziemlich mysteriös ums Leben gekommen. Eingesperrt war sie dort, weil sie mit Eisner in Waffenfabriken gegangen ist und von Frau zu Frau erfolgreich zu Streiks aufgerufen hat. Sie war eine glühende Pazifistin und für meinen Vater eine begeisternde und überzeugende Rednerin.
Die Betty Landauer war eher ruhig. Aber auch die konnte wohl scharf denken und fest diskutieren. Einmal wollte mein Vater Flugblätter vor den Bayerischen Geschützwerken verteilen und ich durfte ausnahmsweise mit meinem neuen Radl mit, weil schulfrei war. Aber die Polizei war schon vor uns da. Wir haben abgedreht und uns mit den anderen hinterm nächsten Eck getroffen. Weil es den Frauen und Männern da mit uns Kindern zu gefährlich war, wurde die Verteilung der Flugblätter auf den nächsten Tag verschoben.
Danach sind eine Handvoll Leute und der Vater mit dem Radl zu einem Willi gefahren und haben beratschlagt. Wir Kinder haben derweil im Hof Räuber und Schandi gespielt …“ Die Behörden konnten den Ausstand noch einmal „in ruhigere Bahnen lenken“. Sie zögerten das Ende nur hinaus. Im November 1918 brachen die Monarchien in Deutschland zusammen.
Steckbriefe
gegen Eisner, Kurt und Genossen wegen Landesverrates
Ein Lesebuch über Münchner Revolutionärinnen und Revolutionäre im Januar 1918
herausgegeben von Cornelia Naumann und Günther Gerstenberg
Sie wollten den Frieden und wurden von allen im Stich gelassen: von Gewerkschaften, Parteien und von Politikern. Im Januar 1918 traten in München ca. 8.000 Menschen der Munitions- und Waffenindustrie in den Streik.
Allen voran: Kurt Eisner und Sarah Sonja Lerch. Durch Generalstreik wollten sie Frieden, aber sie wurden bespitzelt, eingeschüchtert, Monate lang in Untersuchungshaft genommen, an die Front geschickt.
Knapp 20 dieser bisher unbekannten Frauen und Männern setzen Cornelia Naumann und Günther Gerstenberg mit ihrem Lesebuch ein Denkmal. Sie veröffentlichen zum ersten Mal die Verhaftungs- und Verhör-Protokolle dieser mutigen Menschen und ihre erschütternden Biografien, zum Teil mit Fotos und Originalen der Signalements, versehen mit einem einleitenden Vorwort und einem Glossar. zur Startseite des Verlags
In Berlin und Dresden, Leipzig und Wien waren noch viel mehr auf den Straßen und im Streik …
Und dann geht es weiter: Erst mal wieder einen Überblick:
Der kurze Frühling der Bayerischen Räterepublik
Buchvorstellung in München: geändert Mi 7.2.2018 um 19h Cafe 5vor12 Georgenschwaig-Straße 26 | U2 Milbertshofen
Autoren-Revolutionsgespräch in der Volxküche mit Simon Schaupp
Es erzählt die Geschichte der Bayerischen Räterepublik von den Januarstreiks 1918 bis zur Niederschlagung im Sommer 1919. Im Zentrum stehen dabei die Erlebnisse des Anarchisten Erich Mühsam (Revolutionärer Arbeiterrat), der Kommunistin Hilde Kramer (KPD) und des Linkssozialisten Ernst Toller (USPD).
Es wird deutlich, dass nicht eine Gruppe Literaten, wie immer wieder behauptet wird, sondern große Teile der Lohnabhängigen die Räterepublik getragen haben.
Selbst in der kurzen Zeit ihrer Existenz konnte sie soziale Maßnahmen wie Umverteilung von Wohnraum, die Einführung des Achtstundentages und den Ausbau der Frauenrechte durchführen. Schaupp zeigt auch, wie sich im Wüten der damals schon antisemitischen Freikorps während und nach der Niederschlagung der Räterepublik schon der Vorschein des NS ankündigte.
https://www.unrast-verlag.de/vorankuendigungen/der-kurze-fruehling-der-raeterepublik-detail
Am Mi 14.2.18 werden wir um 21h in der Gegensprechanlage
„Der kurze Frühling der Räterepublik“ mit den KollegInnen und das Autoren-Revolutionsgespräch in der Volxküche mit Simon Schaupp nachbesprechen:
Und hoffentlich für Fragen an den Autor, der dann von Spanien zugeschaltet wird …
In der Reihe der Revolutionsgespräche, immer Donnerstags: 25.1. zu den RüstungsarbeiterInnenstreiks und zur Aktion am 28.1. ab 14.30 am Infostand an der Münchner Freiheit am früheren Schwabingerbräu, wo damals tausende Streikende … auf Eisner trafen, und Sarah Sonja Lerch …
und dann folgt schon die 99 jährige
Erinnerung an die Ermordung von Kurt Eisner
am Mi 21.2.2018 ab 11h in der Faulhaber-Straße …
Konstantin Wecker trägt die Rede von Heinrich Mann zur Gedenkfeier im Odeon für Kurt Eisner vor
dieses Jahr mit der Musik von Michaela Dietl, organisiert von Das andere Bayern Video von unserer Aktion am 21.02.2017
Kurt Eisners 150. Geburtstag
Am 14. Mai 1867 wurde Kurt Eisner in Berlin geboren. Er arbeitete u.a. als Journalist und Schriftsteller in Berlin, Marburg, Nürnberg und München. Seit 1898 war er zunächst SPD-Mitglied. Wegen seines Protestes gegen die Rolle der SPD im Ersten Weltkrieg verließ er die Partei und wurde 1917 Gründungsmitglied der USPD. Als Anführer der Novemberrevolution in München wurde er von den Arbeiter- und Soldatenräten zum ersten Ministerpräsidenten Bayerns gewählt.
Auf dem Weg zum Landtag wurde Kurt Eisner am 21. Februar 191 erschossen.
Am 14. Mai 2017 haben wir zusammen mit dem Kurt-Eisner-Verein, dem PlenumR und dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München den 150. Geburtstag von Eisner gefeiert. Wolfgang Blaschka als Kurt Eisner und Cornelia Naumann als Sarah Sonja Lerch trugen Texte aus der Revolution vor. Begleitet wurden sie am Akkordeon von dem Straßenmusikanten Walter Schreiber. Kurt Eisner – Rosa Luxemburg Stiftung
folgend dann am
Do 22.2. Revolutionsgespräch zu den Wandervogel-Freunden um die Geschwister Scholl
an ihrem Gedenktag, und zu den Wandervogel- Hintergründen aus der Lebensreform-Bewegung am Monte Verita
am Fr 23.2. ab 15h singen wir beim Freaky Friday im „5vor12“
(U2 Milbertshofen | „aus der Stadt kommend „hinten“ raus, rechts in die Schopenhauer, rechts durch die Dewetstr. und dann links bist du da, oder Tram 27 Petuelring, Schleißheimer weiter über die Kreuzung, erste rechts Kant, dann Schopenhauer …) Vegan, wie Volxküchen meistens sind … und gegen Spende.
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