Die alte braune Zeit lebt im Grund der Stadt weiter: In Banken und Kiesgruben, in Grundbesitz und Straßen-Namen.
Vieles verkleidet sich schon lange als bayrisch, als katholisch oder als gut-bürgerlich.
Manches finanziert nur, manches hetzt auch selbst, am rechten Rand der CSU, die 1966 noch einen Kultusminister stellte, der als Beisitzer des Volksgerichtshofes die Todesurteile, zum Beispiel für Hans und Sophie Scholl, Christoph Probst, den (heute heilig gesprochenen) russisch-stämmigen Alexander Schmorell, Prof. Kurt Huber und ….
Spiegel mit alter Propaganda-Presse
Ein interessantes Beispiel der massiven Wirkung der Nazi-Propaganda bringt immer noch der Spiegel:
www.spiegel.de/einestages/muenchner-raeterepublik-a-947889.html
Schuld-Verteilung und Rache, keinerlei Darstellung der aristokratisch-faschistisch-nationalen Thule-Gesellschaft als krimineller Vereinigung, der auch Graf Arco nachlief, zu deren Residenz im Hotel VierJahreszeiten und ihrer Drahtzieher Seybottendorf und Co inzwischen reichliches bekannt ist,
Die Mitglieder der Thule-Gesellschaft waren auch in Kampfhandlungen verwickelt, wie z.B. dem Häuserkampf um Dachau und Kolbenmoor, der sich zwischen der »Roten Armee« der Räterepublik und den Freikorpsverbänden (auch als »Kampf um Dachau« bekannt) ereignet hatte. Die Gesellschaft baute diese Aktivitäten zu einem eigenen militärischen Arm mit dem Namen »Kampfbund Thule« aus. Waffen wurden im Hotel Vier Jahreszeiten gehortet. wann-entfernt-münchen-alle-straßennamen-die-nach-nazis-benannt-wurden
Immerhin wird bei der Fotounterschrift zur „Resolution“ deutlich, dass es um eine Reaktion auf die Erschießung von Rot-Armisten ging,
Geiselnahmen waren im Weltkrieg schon üblich geworden, aber die beginnende Nazi-Propaganda der Nach-Revolutionszeit und die schon braune Justiz machte ein Verbrechen daraus …
zur Nachhilfe:
Hermann Gilbhard …, dessen Buch »Die Thule-Gesellschaft. Vom okkulten Mummenschanz zum Hakenkreuz« (erschienen beim Kiessling Verlag) bis heute die historisch umfangreichste und sicherlich relevanteste Aufarbeitung der Thule-Gesellschaft darstellt. [Aus: ->]
Wann entfernt München alle Straßennamen, die nach Nazis benannt wurden?
Oder: Wer war Hella von Westarp?
Und da ist er wieder, dieser seltsame Fleck auf der Netzhaut des mächtigen Bundeslandes Bayern. Diese unterschwellige Botschaft, dass des Bairische und des Braune, dass des so gar ned zsammageht. Mia san mia. Wir, die Gallier des Deutschen Reiches können doch unmöglich so viel historische Verantwortung tragen. Da Österreicher wars und irgendwelche Praißn aus Berlin.
Doch München ist die Stadt, in welcher die Thule-Gesellschaft gegründet wurde. Ihr Leiter, Rudolf von Sebottendorff, brachte auch eine Zeitung heraus, die er auf den Namen Völkischer Beobachter taufte. Es sind die Gründungsjahre der NSDAP, im Herzen der Hauptstadt der Bewegung.
Der Mord an Eisner: Auer oder Thule oder Beides?
Während München im Dezember 1918 noch nicht in Weihnachtsfreuden, sondern zwischen Hunger und Wahlkampf lebte, den die SPD durch Wahlen am 12. Januar durchgedrückt hatte, geschahen seltsame Dinge:
Germanische und Alldeutsche Parteien, und ein Weihnachtsessen des Minister Erhard Auer bei der Kompanie von Graf Arco, der jenem auch nach dem Mord am 21.2. einen Blumenstrauß ins Krankenhaus schicken ließ …
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