Das neue Hörbuch zur bayrischen Geschichte von den Wellbappn erklärt die Hintergründe, die uns die Geschichts-Lehrenden so nicht vermittelt haben.
Die bayrische Geschichte wurde uns immer mit einem anmaßenden königlichen Pathos verabreicht, das die Verbeugung vor dem Adel im Staatsfunk immer noch trägt: Von oben herab.
Dass das bairische Volk durchaus gutes Selbstbewusstsein hatte, so fern es zu Bildung und Reichtum kam, stand immer quer dazu: Der Adel und die Militaristen traten in den Hintergrund, wirken aber in Vereinen und Verbindungen weiter, bis zur Geheimhaltung des „Wittelsbacher Ausgleichs-Fonds von jährlich 14 Millionen Euro als bedingungsloses Grundeinkommen für die frühere königliche Familie von Napoleons Gnaden.
www.deutschlandfunkkultur.de/hoerspiel-von-hans-well-rotes-bayern
Rotes Bayern?
Napoleon hatte sich bei den bairischen Herzogen mit der Königskrone und etlichen „Zusammenlegungen“ für die Waffenhilfe gegen Preußen und Österreich bedankt. Franken und Schwaben, die Oberpfalz …
Der Dank hielt nicht lange, und spätestens mit dem 1870er Krieg, der tatsächlich in einem halben Jahr die französischen Schätze in Franzosenviertel, Friedensengel und Isar-Verbauung verwandelte … „unsere“ Fürsten hatten immer andere Ideen, „ihre“ Untertanen lukrativ einzusetzen.
Dass wir freie Bürger wären, wer hat das Gefühl im sklaventreibenden Kapitalismus? Die Zwänge wurden andere, aber was ist die Freiheit, die damals errungen wurde, im heutigen Blick? Was ist die Gleichheit, die Geleichberchtigung der Frauen wirklich geworden? Das Recht auf Bildung eine Schulpflicht?
Rotes Bayern!
Hans Well, langjähriger Texter und Teil der Biermösl Blosn, hat nun das Hörbuch „Das rote Bayern“ mit Familien und Freunden herausgebracht. Es erzählt vom Sturz der dortigen Monarchie 1918. Die Musik bleibt mit Gstanzln, Dreigesang und Blasmusik den Tugenden von Bayerns wohl populärstem Musikkabarett treu, schreibt www.deutschlandfunkkultur.de/hoerspiel-von-hans-well-rotes-bayern.
Kurz vor den Wahlen in Bayern, die endlich die arrogante CSU auf ein demokratisches Maß zurückführen, das sie in ihren göttlichen und monarchischen Allüren verloren hatte, neben dem Wieder-erwachen der rassistischen und nationalistischen Kräfte in verwirrten Köpfen.
Angst war immer ein schlechter Ratgeber, aber fragt in der Situation schon: „Alle“ verlieren ihre Sicherheiten an die Konzerne, liefern ihr Geld an Aldi oder Lidl und Edeka oder Rewe, je nach persönlichem Niveau, arbeiten nach Vorschrift, so fern sie dürfen … und nur wenige Besitzende oder Kindern von Besitzenden erlauben sich kreative Freiheiten.
Rotes Bayern
scheint ein wenig wie eine seltsame Illusion: Während die königlich bayrische Sozialdemokratie in der letzten Kaiserzeit mehr als 50% in den Wahlen geschafft hatte, hängt sie jetzt nach den Bundes-Seehofereien und ihrer Nibelungentreue zum Kapitalismus und zur Kanzlerin bei 12% … hierzulande. Da werden die bayrischen Kommunisten, jahrzehntelang diffamiert und peinlich verschwiegen, verfolgt und doch ganz gut aufklärerisch zwischen Kriegsdienstverweigerung und Gewerkschaften überlebend, noch etwas mehr auf die Straße bringen.
Rotes München?
170 Partner – von lokalen Geschichtsinitiativen, Bezirksausschüssen und Stadtteilkulturzentren, Museen und Archiven, dem Deutschen Gewerkschaftsbund und Parteistiftungen über Kirchengemeinden, die evangelische Stadtakademie und die Hochschule der Jesuiten bis hin zu Amerikahaus, Istituto Italiano di Cultura und Institut français München – beteiligen sich mit über 330 Beiträgen an einem sechsmonatigen vielgestaltigen öffentlichen Diskurs, in dessen Mittelpunkt die Frage nach der Demokratie steht. Für Münchens Stadtgesellschaft ist das ein gutes und wichtiges Zeichen. Ab 10. Oktober gibt es das Programmheft des Kulturreferates.
Schwarzes Bayern
Die stärkste Wandlung haben seit der Vorkriegszeit die Kirchen durchgemacht: Von Steigbügel-Haltern wie Kardinal Faulhaber, einem der schlimmsten Antisemiten und Demokratie-Feinde und den Deutschen Christen, den evangelikalen Nazis, die damal vorne dran waren, bald frisch ausgestattet mit einem lukrativen Konkordat, das ihnen staatliche Bischofs-Einkommen und Finanzierung der Religions-Unterrichte etc. sichert … und zum fast flächendeckenden Schweigen zu Euthanasie und Judenverfolgung und Ausrottung führte …
… und nun für Menschenrechte, gegen Rassismus und die Abschiebe-Politik der CSU auf den Straßen, in den Ämtern, die von geheimen Weisungen aus dem Innenministerium flüstern, warum sie keine Ausbildungs- und Arbeits-Erlaubnis für Geduldete ausstellen können. (Was nur Feigheit vor dem Chef ist, denn jeder Entscheidende hat einen Ermessens-Spielraum, der nutzbar ist, wenn Angestellte will).
Braunes Bayern
Ja, es hat immer existiert, nicht nur in den schönsten oberbayrischen Gütern, die sich die Nazis unter den Nagel gerissen haben, und rund um den Chiemsee bis hin zur Alpenfestung …
aus der Schweiz, die früher vom Monte Verità bis zu Anachisten- und Sozialisten-Kongrassen ein Hort der Freiheit schien, schwappt auch Geld für die AfD …
by
1 Pingback