RevolutionsWERKSTATT – 100 Jahre Bairische Revolution und Räterepublik

Sendlinger Kulturschmiede Daiserstraße 22 in 81371 München

Ernst Toller: Literat und Revolutionär 8.5.2019, 19:00 – 21:00 Uhr

Ernst Toller - GGerstenbergErinnerungskultur gestern und heute – Stephanie Dilba liest aus einer Facharbeit, die sie 1995 als Schülerin an einem Münchner Gymnasium über Ernst Toller geschrieben hat.

Diese Konstellation gibt uns Gelegenheit, über die Faszination, die die Person Toller damals wie heute auf junge Menschen ausübt, sowie auch darüber zu sprechen, ob und wenn ja wie sich öffentliche Meinung und offizielle Geschichtsschreibung über die Räterepublik und ihre Protagonisten heute gegenüber damals verändert haben.

Zum gesamten Programm der Reihe «Revolutionswerkstatt – 100 Jahre Bairische Revolution und Räterepublik»: klick hier

Eine Veranstaltungsreihe des Plenum R, in Kooperation mit dem Kurt-Eisner-Verein / Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern und der Sendlinger Kulturschmiede e.V. Mit freundlicher Unterstützung des Bezirksausschusses 6 Sendling und dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München.

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In der Zeit der 1000 Morde springen wir in die Zukunft:

Während andere längst im Knast reglementiert werden (der BR hat ein sehr gutes Feature über die Quälereien in Niederschönenfeld, das heute wieder Jugendknast ist)

oder auf der Flucht wie Ret Marut und viele, die das bittere Ende ahnen,

werden auch massenweise Zivilisten „auf der Flucht“ erschlagen, erschossen, ausgeraubt … revolutionszeitung

Zwischen dem 29. April und 6. Mai 1919 kommen in München zwischen 600 und über 1.000 Menschen ums Leben. Die Bilanz der Toten ist sehr einseitig. Es sterben

  • 58 Regierungssoldaten und
  • 93 bewaffnete Anhänger der Räterepublik.
  • Der größte Teil sind jedoch unbeteiligte Zivilisten.
  • Das Volk regierte sich selbst. Die Revolution feierte ihren Sieg.
    Aber der November ging zu Ende. Und die deutschen Millionenheere waren erwerbslos. Eisig pfiff der Wind. Da flatterten Flugblätter auf die Hungernden und Frierenden:
    „Deutsche! — Schützt Deutschland vor dem Bolschewismus! Wahrt eure Frauen vor Schändung und eure Kinder und Greise vor der russischen Schreckensherrschaft! Steht ein für Ruhe, Ordnung und Wiederaufbau unseres Vaterlandes!“
    Die Gegenrevolution hatte sich erhoben
    …“Foto Otto_Neurath

    Dies schreibt Albert Daudistel (1890-1955) in seinem Roman „Das Opfer“ 1925. Am Donnerstag, den 9.5. um 19 Uhr erinnert Jonas Bokelmann an den weniger bekannten Kriegsverweigerer, der in der 2. Räterepublik Volkskommisar für politisch Verfolgte wurde, was ihm Festungshaft einbrachte. Daudistel überlebte die sechs Jahre, später auch die Nazidiktatur, und starb als angesehener Schriftsteller 1955 im Exil.

    Auch Otto Neurath (1882 – 1945) bezahlte sein Engagement für die Räterepublik mit Festungshaft und mußte später vor den Nazis fliehen. An den Nationalökonomen, Mathematiker und Philosophen erinnert Daniela Stöppel am Dienstag, den 14.5. in ihrem Vortrag Otto Neurath und die Münchner Räterepublik. Zum Zusammenhang von Planwirtschaft und Bildpädagogik. Wer den Vortrag im Münchner Stadtarchiv hörte, wird nun bei Stöppel eine weiter reichende Information finden.

    Am Donnerstag, den 16.5. ist Simon Schaupp zu Gast in der Revolutions-Werkstatt. Sein Buch Der kurze Frühling der Räterepublik, das im vergangenen Jahr erschien, rekonstruiert das Geschehen anhand der Tagbücher und Briefe von Hilde Kramer, Erich Mühsam und Ernst Toller: ein spannendes Buch, das sich wegen seiner Anschaulichkeit großer Beliebtheit erfreut.

    Die letzten Veranstaltungen der Revolutions-Werkstatt werden am 21. und 23.5. statt finden. Hierzu laden wir noch gesondert ein.

Einstieg in neueGeschichts-Formulierung

Die bisherige Geschichts-Beschreibung war im staatlichen Auftrag, von königlich-kaiserlich bis zur Nazi-Verehrung und zur CSU-Treue.

Die Hetze der Kirchen, die autoritätsgläubige Darstellung waren ausgespart oder nett umschrieben, die geheimdienstliche, militaristische und polizeiliche Vorstellung unbestritten.
Die heutige Presse sucht auch nach wissenschaftlichen Grundlagen, verweigert aber eine Sicht der Rolle der bezahlten historischen Besitz-Presse, analog heutigen Monopolen.

http://eineweltnetz.org/geschichtsarbeit/

 

 

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