Alexander und Margarethe Mitscherlich hatten nicht nur 1967 die „Unfähigkeit zu trauern“ geschrieben, sie hatten in der psychoanalytischen Arbeit die Folgen der Nicht-Anerkennung von Beteiligung und Schuld beobachtet: Es entsteht eine Taubheit des Gefühls …

Alexander Mitscherlich hatte als junger Mediziner die Nürnberger Prozesse beobachtet, deren Ergebnisse die Ärzteschaft nicht gerne wahrnehmen wollte, die veröffentlichten Ergebnisse wohl auch aufkaufte. Diktat der Menschenverachtung: Der Nürnberger Ärzteprozeß und seine Quellen (https://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_Mitscherlich)
Die Bundesrepublik hatte sich im fleissigen Aufbau der Auseinandersetzung mit den Verletzungen und Trauma der Flucht, Kriegsführung, Vergewaltigung, Verletzung, Vernichtung, … so gründlich verweigert, dass auch heute wieder „zu Gunsten von Arbeitsplätzen“ die Kriegsführung und der Waffenhandel in gefühlloser Weise zum alltäglichen Geschäft wird.

Tobias Freimüller: Wie eine Flaschenpost – Alexander Mitscherlichs Dokumentation des Nürnberger Ärzteprozesses

http://www.zeithistorische-forschungen.de/site/40209002/default.aspx

Der Preis dafür: Gefühllose Diskussionen wie über Familienpolitik, alte Bevormundungen und die ewigen Wünsche nach Anpassung der Anderen und nach autoritärem Durchgreifen der „Mächtigen“ …

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