Liebe Freunde von Oskar Maria Graf,

bevor wir auf die nächste Lesung eingehen, müssen wir eine sehr traurige Nachricht mit euch teilen. Ulrich Dittmann der Mitbegründer und langjährige Vorstand unserer Gesellschaft ist durch einen Unfall letzte Woche ums Leben gekommen. Dass Oskar Maria Graf heute die berechtigte Aufmerksamkeit hat, hat er viel dem Uli zu verdanken.

Unsere Lesereihe, zunächst im Riffraff, jetzt in der kooksbar hat Uli von Anfang an kuratiert, begleitet und unterstützt. Wir haben einen guten Freund verloren.

Der Abgrund geht in den fünften und vorletzten Teil. Die Hocheggers fristen in Wien ihr Emigrantentum und Hochegger Junior muss mit seiner Frau an die bayerische Grenze, um Flüchtige aus dem Reich aufzunehmen oder Botschaften zu übermitteln. Überall lauern die Spitzel Goebbels und der Gestapo.

Kommt zahlreich, wir freuen uns auf euch!

25.02.2024 – 19.30 Uhr kooksbar  Geyerstraße 18  Oskar Maria Graf – Der Abgrund – Teil 5

Lesung: Katrin Sorko und Oliver Leeb   Musik: Erwin Rehling vertritt die Eder Blosn

EINTRITT FREI – Finale mit Abschlussfeier am 07.04.2024 – Herzlichst für die Oskar Maria Graf-Gesellschaft – Oliver Leeb

Lesungen mit Musik präsentierte auch schon früher: http://oskarmariagraf.de

Oskar Maria Graf (* 22. Juli 1894 als Oskar Graf in Berg; † 28. Juni 1967 in New York City) war ein deutsch-amerikanischer Schriftsteller. Seine Romane Der Abgrund (1936) und Anton Sittinger (1937) zählen zu den „scharfsinnigsten literarischen Analysen des Verhältnisses von Kleinbürgertum und Faschismus“.[1] und vieles Weitere aus seinem Leben weiß Wikipedia.

Bildnis Oskar Maria Graf (1927) von Georg Schrimpf

Nachdem er sich, neben einem Leben mehr im Hintergrund der Räterepublik mit „dem Holländer“ gehalten hatte, resümiert er danach die weitere Entwicklung:

Einer gegen Alle:

Der Roman beschreibt die Zeit nach der Revolution, im Wald, auf Reisen, auch aus der thüringer Bewegung um Max Hoelz, was das dortige kämpferisch- kommunistische Leben in der Provinz streift und dann im bayrischen rechts-militaristischen Polizei-Staat landet, heimatnah und doch fremd geblieben. Erst 1932 erschienen, Neuausgabe Allitera Verlag, München 2014, ISBN 978-3-86906-597-7

Ab 1920 war Oskar Maria Graf als Dramaturg am genossenschaftlichen Arbeitertheater Die neue Bühne in der Senefelderstraße (am Hbf) beteiligt [4], wo sich eine Freundschaft mit Bertolt Brecht entwickelte.

„1927 gelang Graf mit seinem autobiografischen Werk Wir sind Gefangene der literarische Durchbruch, der ihm eine Existenz als freischaffender Schriftsteller ermöglichte. In den darauffolgenden Jahren konnte er mit dem Bayerischen Dekameron (1928) und dem Roman Bolwieser (1931) weitere Publikumserfolge verbuchen.“ Wikipedia.

Was vor 100 Jahren der Kapp-Putsch

der rechten Militärs in Berlin und im Reich war, und dort durch einen mehrtägigen Generalstreik gestoppt wurde, lief in Bayern anders:

Die Regierung Hoffmann aus Mehrheits-SPD und Konservativen wurde von ein paar rechten Herren der Einwohnerwehren Ritter von Kahr, General Möhl, mit Polizeichef von Pöhner vor ein Ultimatum gestellt und zerlegte sich … Ein Putsch ohne Namen?

… und aus der „Ordnungszelle“ wurde bis zur „Machtergreifung“ eine antisemitische reaktionäre Mörderbande, die vom monarchischen Kardinal von Faulhaber über eine rechte Justiz bis zur Organisation Consul zahlreiche „Fememorde“ auf dem Gewissen, aber nicht in den Strafakten hatte:

Schon damals deckten Justiz und Polizei mordende Verteidiger geheimer Waffenverstecke …

 

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