Die bayrischen Gerichte hatten inzwischen eine etwas andere Ordnung, aber was Brixner und Consorten (inkl. CSU-Staatsanwaltschaft mit HBV-Zusammenarbeit) da lieferten, hätte auch gut ins 3. Reich gepasst:
weil auch anders als für die ordentliche Strafgerichtsbarkeit besondere Verfahrensregeln galten: Abschaffung der Voruntersuchung und des Eröffnungsbeschlusses, Abkürzung der Ladungsfrist auf 24 Stunden oder Verhandlung gegen den Beschuldigten auf der Stelle, der Vorsitzende konnte Haftbefehl erlassen, es gab keine Haftbeschwerdeinstanz, freies Ermessen des Gerichts hinsichtlich der Beweiserhebung, gegen das Urteil war kein Rechtsmittel und sofortige Vollstreckung möglich.
Reichsjustizminister Gürtner konnte Hitler gegenüber ganz richtig von diesen Gerichten als den „Standgerichten“ der Ziviljustiz sprechen.
Das alle wurde möglich, weil sich über die Jahre eine informelle Zusammenarbeit in den Ämtern ergeben hatte, die sich für „Querulanten“ und Außenstehende als aussichtslos und wasserdicht zeigen sollte:
- Die Ausbildung und Karriere in den Ämtern ergab über die Jahre viele Geflechte, auch der Abhängigkeit, Fürsorge und „Dankbarkeit“, die eine Kritik des alten Vorgesetzten unmöglich machen.
- Beim Bundesgerichtshof konnte man sich seit Jahren auf eine Ablehnung der Revision als „unbegründet“ zu fast 100% verlassen
Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus: Das Spiel unter den Talaren bliebe prinzipiell immer ehrenwert … 😉
Gustl Mollath hatte – außer dem Pech, dass seine Frau wirklich über bessere Beziehungen verfügte, als er ahnte – an mehreren Stellen Pech, das sich auf eine Situation wie unter Freisler zuspitzte:
- Frau Dr. Krach schrieb schon ein Gefälligkeits-Gutachten (über einen nie gesehenen Dritten), um das sich die Ärztekammer bis heute nicht kümmert
- Dr. Madleine Reichel hatte einen „pflichteifrigen“ Sohn, der mit ihrem Stempel ein Gefälligkeitsgutachten abgab (die in der Praxis mitarbeitende Freundin Petra der Frau Mollath hat da sicher etwas assistiert …)
- Richter Eberl glaubte an den „Wahn“ und ließ ihn gerne gutachterlich bescheinigen, die Staatsanwaltschaft hatte ihn schon vorbereitet
- Richter Brixner wollte nix von Schwarzgeld hören und brüllte ihn nieder
- Richterin Petra Heinemann, vielleicht Drahtzieherin des Ganzen, deckte mit der Staatsanwaltschaft so die Bankgeschäfte
Die HypoVereinsbank kann sich bedanken und bietet vielleicht Sonderkonditionen für so gute Mitarbeitende?
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26. Mai 2013 um 22:59 Uhr
Roland Freisler war berüchtigt dafür, dass er Angeklagte niederschrie und mit beißendem Spott demütigte. Filmaufnahmen von den Schauprozessen gegen die Männer, die am 20. Juli 1944 das Attentat auf Hitler verübt hatten, sind ein erschreckendes Zeugnis seiner Methoden.
Nach Freislers Amtsübernahme stieg die Anzahl der vom Volksgerichtshof verhängten Todesurteile drastisch an: Wurden 1941 noch 102 Angeklagte mit dem Tode bestraft, waren es im Jahr darauf schon 1.192. Damit wurden 1942 fast die Hälfte aller Angeklagten im „Namen des Volkes“ ermordet.
http://www.bpb.de/geschichte/nationalsozialismus/weisse-rose/61064/richter-roland-freisler
Also ganz schlimm dieser Freisler.
Ich nehme staunend zur Kenntnis was in Bayern alles möglich ist. Da wird ein Mensch über verschiedene Berufsgruppen hinweg fertig gemacht, weil er das Pech hat über nicht so gute Beziehungen zu verfügen wie seine ex-Frau (ich könnte mir vorstellen, dass er die verflucht und zum Teufel wünscht). Es ist schon seltsam mit welchem Mensch man da mal vor dem Traualtar gestanden hat.
Aber auf jedem Fall erschreckend wie viele Berufsgruppen da assistiert haben um so eine Bank zu decken und seiner ex-Frau einen Gefallen zu tun.
„Richter Brixner wollte nix von Schwarzgeld hören und brüllte ihn nieder“
Der muss wohl ein Bewunderer von Freisler sein.
Na dann, bravo und gute Nacht Bayern.
Gruß Hubert