Münchner Frauen und Männer im Spanischen Bürgerkrieg

Vor 80 Jahren, im Sommer 1936, putschten Teile des Militärs unter General Franco gegen die spanische Republik, um eine Diktatur zu errichten. Von Anfang an fand dieser Putsch die Unterstützung der faschistischen Staaten Italien und Deutschland.

Aber gleichzeitig gab es auch eine antifaschistische Solidarität: Frauen und Männer aus verschiedensten Ländern und unterschiedlichen politischen Richtungen eilten nach Spanien, um der Republik beizustehen und eine weitere Ausbreitung des Faschismus zu verhindern.

Im Mittelpunkt des Abends stehen die Anarchistin Martha Wüstemann (1908-1992), der Kommunist Max Gorbach (1904-1986) und der Sozialdemokrat Rolf Reventlow (1897-1981).

Anhand ihrer Lebensgeschichten sollen Motive und Wege deutlich werden, die zu ihrem Kampf an der Seite der Republik gegen den Putsch General Francos führten und die auch ihr weiteres Leben bestimmten.

Die Biografien werden vorgestellt von Annette Müssener (Martha Wüstemann), Dominik Aufleger (Max Gorbach) und Joke Reschenberg (Rolf Reventlow) Einführung: Friedbert Mühldorfer

Für Spaniens Freiheit

Münchner Frauen und Männer im Spanischen Bürgerkrieg

Donnerstag, 12. Oktober 2017, 19 Uhr
Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b, U3/U5 Giselastraße

Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten
Kreis München F. Mühldorfer, Frauenlobstr. 24, 80337 München


Auch die als Mann-Twins damals mit einer Weltreise-Beschreibung international bekannt gewordenen Erika und Klaus Mann bemühten sich, aus ihrem amerikanischen Exil nach Spanien zu kommen, um als Reporter von den Kämpfen gegen den Faschismus dort zu berichten.

Sie waren nach der Machtübernahme der Nazis in Deutschland über die Schweiz und Prag, über Paris politisch aktiv, brachten die Nachrichten über die internationale Presse ins Land.

Hans-Beimler-Geburtshaus Der damalige Vorsitzende der Münchner Kommunisten, Hans Beimler, entkam noch aus dem KZ Dachau und schrieb darüber, bevor er nach Spanien in den Befreiungskampf ging, in dem er fiel, in der Kreppe war er geboren worden


 

Verlegung neuer „Stolpersteine“ für NS-Verfolgte in München am Samstag, 14. Oktober 2017

Wieder können in München einige „Stolpersteine“ vor den Wohnungen von Opfern der NS-Verfolgung verlegt werden – auf privatem Grund, weil dies auf öffentlichem Grund (noch) nicht erlaubt ist. Dabei sind auch die bereits gestifteten, aber noch nicht verlegten Steine für die Widerstandskämpfer Otto Binder und Vater und Sohn Olschewski.
Organisiert wird dieses wichtige Projekt der Erinnerung von der Initiative Stolpersteine für München e.V.
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13 Uhr: Augustenstr. 98: WILHELM OLSCHEWSKI

Der 1871 in Ostpreußen geborene Kaufmann, seit Mitte der 1920er Jahre Mitglied der Münchner KPD, beteiligte sich nach Kriegsbeginn führend am Aufbau einer weitverzweigten Widerstandsgruppe zum Sturz der Naziherrschaft. Anfang 1942 wurden in München über 40 Personen von der Gestapo verhaftet; Wilhelm Olschewski verstarb am 30.4.1943 unter ungeklärten Umständen im Gefängnis Stadelheim.

WILLY OLSCHEWSKI

Der 1902 in Berlin geborene Maschinenschlosser Willy Olschewski kam 1918 mit seiner Familie nach München, engagierte sich ebenfalls in der KPD und wurde 1933 für einige Monate im KZ Dachau inhaftiert. Dennoch beteiligte er sich wie sein Vater am Widerstand, wurde ebenfalls verhaftet, vom Volksgerichtshof in München zum Tode verurteilt und im Gefängnis Stadelheim am 28. Juni 1944 hingerichtet.

OTTO BINDER

Am gleichen Tag wie sein Schwager Willy Olschewski wurde auch der 1904 in München geborene Otto Binder hingerichtet. Der gelernte Metallarbeiter und Gewerkschafter war 1933 nach der Machtübernahme der Nazis als Trambahnschaffner wegen seiner KPD-Mitgliedschaft von der Stadt München entlassen worden, hatte Arbeit bei BMW gefunden und sich dann – trotz mehrmaliger Verhaftungen – nach Kriegsbeginn dem Widerstandskreis um seinen Schwiegervater angeschlossen.

Begrüßung: Terry Swartzberg
Reden: Ernst Grube Jr. als Angehöriger
Andreas Post, Geschäftsführer, Hausbesitzer-Versicherung
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14 Uhr: Pestalozzistr. 36: HIER WOHNTE OTTO KARL WEIS

JG. 1877 – VERHAFTET 22.12.1937 – DACHAU – ENTLASSEN 2.2.1938 – 1940 DACHAU, BUCHENWALD – „VERLEGT“ 15.7.1941 PIRNA-SONNENSTEIN
ERMORDET 15.7.1941

Reden: Barbara Wenzl, Sibylle von Tiedemann
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14.45: Baumstr. 4 HIER WOHNTE GEORG FISCHLER

JG. 1908 VERHAFTET 1933 – KZ FUHLSBÜTTEL – VERDACHT § 175 – DACHAU 1939 MAUTHAUSEN 1940 STUTTHOF – ERMORDET 17.3.1943

Reden: Albert Knoll und Thomas Niederbühl
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15.30: Landwehrstr. 20 HIER WOHNTE NATHAN SCHÜTZ

JG. 1865 – GEDEMÜTIGT / ENTRECHTET TOT 21.10.1933

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