Wir nennen sie Postfaschismus, die Zeit, die uns heute in diversen Alten und nachplappernden Anzugträgern und Glatzen noch einmal entgegen-rülpst: Dolchstoß-Legende in den Schulbüchern bis heute, das arme angegriffene Deutschland und die bösen Versailler Verträge: Alles Lüge!

Die Propaganda-Lüge der Dolchstoß-Legende hatte, verbreitet über Kardinal Faulhaber und in der Burschenschaft Rhaetia, in der Thule-Gesellschaft und deren Vorträgen und allen Münchner Zeitungen, nicht nur dem Münchner Beobachter, (erst später „Völkischer Beobachter“) ihre Wirkung bis heute in die AfD und zu den Reichsbürgern, Anton Arco mit dem „Bolschewisten-Vorwurf“ zum Mörder gemacht:

Der Anti-Bolschewisten-Fonds der deutschen Arbeitgeber und Industrie von 500 Millionen Reichsmark hatte auch hier seine Wirkung, wie auch in der Finanzierung der Waffen und des hohen Sold für die arbeitslosen Soldaten, in die Freikorps zu kommen und die Stadt München und Bayern „zu befreien“.

Kurt Eisner

bekam erst 1961 von der deutschen Geschichtswissenschaft die erste Bestätigung, aber auch einen immer noch schwelenden Streit mit den Nazis: Der deutsche Kriegs-Schuld-Anteil am 1. Weltkriegs wird von Konservativen immer noch bestritten: [https://de.wikipedia.org/wiki/Fischer-Kontroverse](https://de.wikipedia.org/wiki/Fischer-Kontroverse)

Kurt Eisner war von einem adeligen katholischen Burschenschafter und Leutnant, Student der „Rechte“ nieder geschossen worden, weil er nicht nur den Adel und den damals damit verbundenen Offiziersrang abgeschafft hatte, sondern auch, weil er die damals schon bekannten Kriegsstrategien der kaiserlichen Reichsregierung aufgrund der Akten und Briefe veröffentlicht hatte.

In dem Wikipedia-Artikel kommt Kurt Eisner noch gar nicht vor:

Seine Veröffentlichungen waren am Ende der Räterepublik als Landesverrat angesehen, sein Sekretär Felix Fechenbach war nach 1920 der Beihilfe dazu angeklagt worden. Eisner wollte international darlegen, dass Bayern nicht führend am Kriegsbeginn beteiligt gewesen war, was wohl nicht zu halten ist.

Kurt Eisner hatte schon zu beginn der Revolution eine Zusammenarbeit mit Baden-Württemberg und Österreich gesucht, um der militaristischen preußischen Übermacht auch schon in den Friedensverhandlungen ein südliches Gegengewicht aufzubauen, war aber von den anderen Ländern nicht wirklich ernst genommen worden.

Reichskanzler Bethmann-Hollweg

https://de.wikipedia.org/wiki/Theobald_von_Bethmann_Hollweg
„Wilhelm II. war nach der Ermordung des österreichischen Thronfolgers vorgeprescht und hatte dem Botschafter der Donaumonarchie in Berlin, Szögyeny, den berühmten Blankoscheck ausgestellt, was allerdings keine große Neuerung darstellte: Die „Nibelungentreue“ im Zweibund herrschte seit dem Kanzler Hohenlohe vor.

Bethmann Hollweg schrieb später in seinen Betrachtungen, „diese Ansichten des Kaisers deckten sich“ mit seinen Anschauungen. Am 6. Juli 1914 versicherte der Reichskanzler der österreichischen Botschaft erneut, dass das Deutsche Reich treu an der Seite seines Verbündeten kämpfen werde.[56] Das aggressive Vorgehen Österreich-Ungarns gegen Serbien erfolgte also auch mit der Rückendeckung Bethmann Hollwegs.

Zugleich ließ er den Staatssekretär Gottlieb von Jagow an Lichnowsky, den deutschen Botschafter in London, telegrafieren, dass gegenüber der britischen Regierung „alles vermieden werden muss, was den Anschein erwecken könnte, als hetzten wir die Österreicher zum Kriege“.

Aus dem Gedanken heraus, den Konflikt lokalisieren zu können, befürwortete Bethmann Hollweg die Fortsetzung der kaiserlichen Nordlandkreuzfahrt. Der Kanzler ließ der österreichischen Politik freie Hand, doch nicht kritiklos, wie der französische Botschafter in Wien, Dumaine, bezeugte.[57]

Bethmann Hollweg äußerte intern, wie sein Vertrauter Kurt Riezler notierte, früh die Befürchtung, dass, wenn Österreich zu expansionistische Töne anschlagen werde, der Konflikt nicht mehr auf dem Balkan zu halten sei und „zum Weltkriege führen könne“.[58]

Doch selbst als das Auswärtige Amt im Juli 1914 endgültig wusste, dass das Ultimatum Österreich-Ungarns an Serbien unannehmbar formuliert werden sollte, ließ der Kanzler die Österreicher gewähren. Auf Nachfrage bekundete die Reichskanzlei: „Zur Formulierung der Forderungen an Serbien können wir keine Stellung nehmen, da dies Österreichs Sache ist.“

Im Glauben an die Neutralität Großbritanniens telegrafierte er an das Londoner Foreign Office: „Da Österreich bei seinem Vorgehen vitale Interessen wahrt, ist eine Ingerenz des verbündeten Deutschland ausgeschlossen. […] Nur gezwungen werden wir zum Schwerte greifen.“[59] https://de.wikipedia.org/wiki/Theobald_von_Bethmann_Hollweg

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