Es gibt zwei Sorten von Irren: Die gefährlichen sind die, die mit Macht und Ordnung die Geschäfte und Kriege steuern, und festlegen können, wer eingesperrt wird: Vor allem die anders Denkenden und sich Verhaltenden, so war das schon vor 100 Jahren …Ernst TollerFreigeist statt Geistfrei

Auch, wenn es zuerst befremdlich wirkt, dass Dr. Gudden und der schlösser-denkende König Luwig II. im Eingangsbereich und in der Galerie der leitenden Ärzte hängen: Dir jungen Leute der www.theaterakademie.de und der Falckenbergschule hatten gelernt, dass es die Zuschreibung der Macht ist …

Kraepelin begutachtete Ernst Toller

und der antisemitische Deutsch-nationale macht uns heute noch darauf aufmerksam, auf die Einseitigkeit der oberen Ärzteschaft zu achten: Eugenik, die damalige Verebungslehre und die idologische Rasseforschung sind immer noch nicht bewältigt und in Ordnung gebracht, beschäftigen immer noch die schlichten und die          religiösen Rassisten.

Ernst Toller hat 125. Geburtstag

Wer keine Kraft zum Traum hat, hat keine Kraft zum Leben. Ernst Toller (1. Dez 1893 – 22. Mai 1939)

Seine Mutter hatte sich um den gut 20-jährigenErnst Toller gesorgt, denn nachdem er etwas pazifistischer erwacht und krank aus dem Krieg zurück gekehrt war, hatte er in Heidelberg mitten im Krieg eine studentische Friedensgruppe gegründet, die dann verboten wurde. Über seinen Professor Max Weber kam er in die Kreise der USPD, war für die Teilnahme am RüstungsarbeiterInnenstreik im Januar 1918 in Untersuchungshaft, und wieder durch seine Mutter aus den Fängen der Polizei in die Fänge der Doktoren gebracht worden.

Er hatte keinen Wahn, sondern gute Vorstellungen:

Seine Diskussionen mit Professor Max Weber und die Begegnungen mit den pazifistischen Sozialdemokraten, als Abgeordnete aus der SPD-Reichstags-Fraktion ausgeschlossen, die eine neue Gruppe der USPD aufbauten.

Kraepelin als Deutsch-Nationaler hatte die Kriegsgewinne im Kopf, wie seine königlichen Umkreise: Mit der Aufteilung Belgiens hätte Bayern einen eigenen Zugang zum Meer … auch Ludwig III. war nicht ganz sauber.

Am Montag im Goldenen Anker in der Schillerstraße 30

– heute wäre es die Nr. 34 – berichtete Kurt Eisner aus Redaktion und Zeitungen, von Briefen und Telegrammen der Bericht-Erstattenden der Redaktionen aus den verschiedenen Ländern, und die offene Runde besprach die Eindrücke.

 – geht gleich weiter –

 Wahnsinn des Krieges

Seit vielen Jahren war die Rüstung gewachsen, und damit die Industrien, die unser Land bis heute beherrschen: Auch Krupp verdiente schon damals mit Waffenhandel auf beiden Seiten jeder Front.

Wahnsinn des Göttlichen

Die Kirchen gaben ihren göttlichen Segen dazu, denn die Waffen sollen ja Glück bringen. Zwar nicht denen, die hinter ihnen oder vor ihnen stehen, aber das ist den Obrigkeiten höchstens einen kurzen Besuch bei den Offizieren und Generalen im Hintergrund bei Braten, Schampus und Torte wert.

Das Erleben der Soldaten wurde zur Grundlage der Revolution: Was ist der Wert der Menschen?

Wahnsinn der Hierarchie

Schon die Bauernkriege fragten nach:  „Als Adam grub und Eva spann, wo war denn da der Edelmann?“

In ihren „Sinn für Ordnung“ wurden die Kirchen noch  schneller als die Gewerkschaften mit dem Stinnes-Legien-Pakt zum Feind der Revolution:

Sozialismus und der gerade sich entwickelnde Kommunismus glaubten zwar an die Geschichte der Gemeinschaftlichkeit, wie sie auch in der „Apostelgeschichte“ geschildert worden war, aber im Denken von oben, als Stellvertreter Gottes gab es nur die eine Wahrheit.

Der hatte sich fraglos der Kardinal Faulhaber verschrieben, auch als er sich voll Angst ausgerechnet im Kloster der Schwestern in der Nussbaumklinik versteckte.

»Eine jüdische Mutter hat mich geboren, Deutschland hat mich genährt, Europa mich gebildet, meine Heimat ist die Erde, die Welt ist mein Vaterland«,

bekannte der Dramatiker, Lyriker, Prosaist und Politiker Ernst Toller, der heute 125 Jahre alt geworden wäre

 

Radikaler Gesinnungsethiker: Vor 125 Jahren wurde der Revolutionär und Dramatiker Ernst Toller geboren – Von Nick Brauns

Als einen »Dichterpartisanen« bezeichnete der Schriftsteller Ilja Ehrenburg den Dramatiker und Sozialisten Ernst Toller, dessen Geburtstag sich am heutigen Samstag zum 125. Mal jährt. Obwohl Toller ein »außergewöhnlich sanftmütiger« Mensch gewesen sei, habe er sich stets den Härten des Lebens gestellt. Die Verarbeitung dieses Widerspruchs zwischen Sanftmut und Härte, zwischen der Moral des einzelnen und dem Begehren der Masse, zwischen hehren Zielen und schmutzigen Mitteln durchzieht das Werk des erfolgreichsten Bühnenautors der Weimarer Republik.

https://www.jungewelt.de/artikel/344631.theater-oana-mua%C3%9F-sein-kohlrabi-herhalten.html

 

 

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