Eine Reihe von offenen Gesprächen begannen, die von den Grundinformationen über Geschichten, Literatur, Personen und Folgen der Revolutionszeit 1917 und 1918, bis zu heutigen Ideen der Demokratie, Verhältnissen und Wünschen führen

Wir beginnen in Radio Lora München auf UKW 92,4 am Mittwoch 10.1.18 ab 21h in der Gegensprechanlage mit Cornelia Naumann ihr neues Buch „Der Abend kommt so schnell“ zu Sarah Sonja Lerch zu besprechen, cornelia-naumann.de und mit einem kleinen Rückblick auf die letzten Revolutionsgespräche, und dann schauen wir vorwärts: Die neuen Bücher und Forschungen, der RüstungsarbeiterInnen-Streik, bei dem vor 100 Jahren 5 – 8000 Streikende Frauen und Männer auf den Straßen und in den großen Biersälen waren und Kurt Eisner aufforderten, aus Berlin von den Streiks zu berichten sowie mit Sara Sonja Lerch die internationale pazifistische Idee diskutierten, mitten im Krieg.

Karte mit den wichtigsten Daten, kostenlos beim Kurt Eisner-Verein / Rosa Luxemburg Stiftung oder bei manchen unseren Veranstaltungen zu bekommen

Karte mit den wichtigsten Daten, kostenlos beim Kurt Eisner-Verein / Rosa Luxemburg Stiftung oder bei manchen unseren Veranstaltungen zu bekommen

Die SPD, bis 1914 als Friedenspartei, ab dem Kriegsanfang aber im „Burgfrieden“: Stimmte dann für die Kriegskredite, bis auf Karl Liebknecht, und dann 1917 schon 25 SPD-Reichstags-Abgeordnete, die sofort ausgegrenzt wurden: Die USPD gründete sich zuerst in Berlin, dann auch in München, wo sie im Goldenen Anker in der Schillerstr. 30 vor allem eine offene Diskussionsrunde war, die allmählich erst Partei wurde, mit Ernst Toller …

Was nach 99 Jahren Revolutionen zu tun bleibt …

Erster Gesprächsabend Do 16.11. im FeldCafe der Volxküche „5 vor 12“ gab eine Überblick zur Rätezeit, dann immer mal Donnerstags nach Gelegenheit:

Zweiter Abend Do 23.11. mit Andreas zu Lorenz Schott, Spartakist aus Obergiasing:

Biographie eines Münchner Revolutionärs: Der rote Kommandant von Giesing

Nach 4 Jahren an der Westfront kommt der Dachdecker Lorenz Schott im Dezember 1918 zurück zu seiner Familie nach Giesing. Die Schuldigen für die gewaltigen Opfer und Leiden scheinen entmachtet. Die Revolution der Soldaten im November, angeführt von Kurt Eisner, hat die Monarchie gestürzt und das Militär in Bayern verdrängt.

Doch die alten Mächte geben sich nicht geschlagen. Nach dem Mord an Eisner durch einen monarchistischen Offizier im Februar 1919, organisiert sich Schott in der neu gegründeten KPD, um die Revolution zu verteidigen. Er wird Obmann der KPD Sektion Giesing, dem lokalen Vollzugsorgan der Räterepublik.

Durch den Oberkommandierenden der bayerischen Roten Armee Rudolf Egelhofer wird ihm auch das militärische Kommando über die „rote Hochburg“ übertragen.

Ende April 1919 ziehen die Reste der alten Fronttruppen den Ring um München immer enger, um die Räterepublik zu zerschlagen. Lorenz Schott zieht noch einmal in die Schlacht.


Dritter Abend: Do 14.12. Vom Monte Verita zur Revolution und zum Wandervogel 

http://www.planet-wissen.de/kultur/mitteleuropa/tessin/pwiedieaussteigervommonteverit100.html

Hans ARP am Monte Verita: planet-wissen.de

Die Artikel zum Monte Verita erzählen meist auch etliches über die Autoren:

planet-wissen.de/kultur/mitteleuropa/tessin/pwiedieaussteigervommonteverit100.html

Meine bisherige Sammlung: gemeinschaftlich-forschen.wikispaces.com/Monte+Verita+Konzept

Vom Monte Verita über die Revolution in den Wandervogel

Die wichtigsten Personen der Münchner Räterepublik waren ab etwa 1906 in der Schweiz, auch zu Anarchisten- und Sozialisten-Kongressen,
und am Monte Verita, wo der Redakteur Kurt Eisner, der Literat und Übersetzer Gustav Landauer, der Autor, Herausgeber ud Dichter Erich Mühsam, die Gräfin Reventlow und der Psycho-Analytiker Otto Gross, aber auch der Schriftsteller Hermann Hesse und der Dichter Rainer Maria Rilke,
ihre Münchner Bekanntschaften und die Auseinandersetzung mit Luft und Licht, der neuen medizinischen Erkenntnis, mit freier Liebe und Gesundheit, Tanz und Veganismus, aber auch Kommune-Gedanken und Ideen zukünftiger Gesellschaft pflegten.

Der Wandervogel gründete sich als progressive Jugendbewegung ebenfalls um die Jahrhundertwende.

Er ermöglichte es erstmals auch Mädchen und Volksschülern, an gemeinsamen Wanderausflügen teilzunehmen.
Im Wandervogel versammelten sich Lebensreformer, Verfechter von Naturkost, Reformpädagogen, Demokraten, Anarchisten und Kommunisten, um die Schönheit der Welt zu erkunden und die Gesellschaft zu verbessern.
Der Einfluss des Monte Verita, die Wirkungen der „Kohlrabi-Apostel und Literaten“ auf die bairische Revolution und den weiteren Wandervogel wurde von den Teilnehmenden sehr unterschiedlich eingeschätzt,
auch das aktuelle Hintergrundwissen zu den theoretischen Anarchisten wurde kritisch nachgefragt.

Der Wandervogel endete vorläufig mit der Gleichschaltung 1934

Noch 1936 hatten die Geschwister Scholl eine Anzeige wegen bündischer Betätigung: 1937 stand dann Hans Scholl in einem Verfahren wegen bündischer Betätigung und §175 sowie Devisenvergehen bei einer „Nordlandfahrt“ vor Gericht und wurde freigesprochen, Quellen in der Biografie

Zieht euch warm an:

Georgenschwaigstr. 26 – U2 Milbertshofen (Schopenhauerstr. -> rechts durch Dewetstr. -> Links bist du da!

Volxküche im Cafe „5 vor 12“ im Feldcafe

Erstes Revolutionsgespräch in spannender Runde:
Gut 15 Leute im Gespräch, auf die anregenden Gedanken der Geschichte vor gut 100 Jahren von der realen Kiregs-Situation und der pazifistischen Bewegungen zur bayrischen friedlichen Revolution, die erst mit dem rechts-katholischenen Mord an Kurt Kurt Eisner und dem späteren „Palmsonntagsputsch“ blutig wurde … im Gegensatz zu Berlin, wo schon früher von der SPD in die Arbeiter geschossen wurde.
 
Wie die Menschen sich organisieren konnten, damals vor allem in den Betrieben und Kasernen, in den Dörfern und Städten in Räten, da braucht es noch den bayrischen Überblick …
Nächsten Donnerstag geht es weiter in die gemeinsame Planung, einige Beiträge sind schon zugesagt:
Eine Giesinger Arbeiter-Biografie und ein Film zu zukünftigen und nachhaltigen Projekten,
 
Inzwischen geht die Revolution und Rätezeit in München in neue Projekte: Viele sind an Recherchen, einige auch an den Totenlisten aus den Archiven der Standesämter, und ein neue Revolutionswerkstatt in der Sendlinger-Kulturschmiede ist in Vorbereitung. Auch auf facebook wie dasanderebayern

Konzept für eine Werkstatt interaktiver Geschichtsarbeit

nach hundert Jahren erscheint uns der damalige Europäische Krieg (Franz Marc) grausig weit entfernt, der Sozialismus in Sachzwänge und Interessen zerlegt und die Demokratie zum parlamentarischen Bingo und Rechenspiel verkommen.
Der Freistaat wird als monarchisches Partei-Eigentum verwaltet, Republik(aner) waren was Reaktionäres …

Ich will noch mal neu anfangen,
so wie vor 30 Jahren, 1988 als ein paar Leute aus der Idee, „was zur Rätezeit zu machen“, im Umkreis der Alternativen Liste im Nu viele KünstlerInnen und Literaten einsammelten, eine ganze Reihe von Veranstaltungen zu Kurt Eisner, Gustav Landauer, Ernst Toller und Erich wie Zenzl Mühsam machten, das Denken der damaligen Zeit und die Grausamkeiten der Niederschlagung aus der Nazi-Propaganda befreiten, die mit Illustrierten Zeitungen von Hitlers Leibfotografen Heinrich Hofmann und der Sieger-Geschichtsschreibung zugedeckt waren.

Manche hatten Bilder und Plakate aus den Archiven und Polizei-Unterlagen, andere die Literatur, weitere suchten und befragten Zeitzeugen … und so fand sich manche neue Kombination von Informationen, auch der Ausgewanderten und Geflohenen, die uns die Zeit anschaulich machen können. Volksredner starteten eine riesige anschauliche Demo, Dieter Hildebrand trug aus dem Auflagen-Bescheid des KVR / der Polizei vor.

„Die Bevölkerung begrüßt freudig das Ende des Krieges und der Militärherrschaft. Selbst konservative Kräfte wie die katholischen Arbeitervereine stellten sich auf den Boden der gegebenen Tatsachen und arbeiteten an der Neuordnung mit. In den bayrischen Städten und Gemeinden wählen die Menschen in Volksversammlungen nach dem russischen Vorbild Arbeiter-, Bauern-, Soldatenräte oder auch Bürger- Hochschul- Lehrer- und Schülerräte, zunächst spontan, später nach den Vorgaben der neuen Regierung.

Insgesamt soll es etwa 7 000 Räte in Bayern gegeben haben(2), von denen die meisten Bauernräte waren.“

www.dietrich-grund.de/UnterhachingREVOLUTION.pdf

Arbeitskreise heute
Ausstellungen,
Internet-Redaktion,
Wegmarken
…. unvollständig!

Fertige Materialien
Ausstellungen, Buchlisten und Kopien, Filme, Lesungen, Inszenierungen, Quellen und Archive,
kommen auch aus anderen Städten dazu: Zu Felix Fechenbach gibt es ein Berufskolleg in Detmold mit Ausstellung,
Ernst Toller ist in andern Ländern bekannter als in München,

Recherche-Kreise im Land
In ganz Bayern gab es etwa 7000 Räte, denn in allen Gemeinden und Bezirken wurde gewählt, nicht immer so mogelnd wie in Unterhaching, wo durch den kleinen Aushang nur der alte Gemeinderat Bescheid wusste und sich selbst zum Arbeiter, Bauern- und Soldatenrat der neuen Zeit wählte. Das neue Wahlrecht für Frauen wirkte noch nicht …

Revolutionswerkstatt Januar- April 2017 in der Sendlinger Kulturschmiede
Heute haben wir weitere Recherche-Möglichkeiten, die umfangreiche Quellen leicht zugänglich machen:

Fagestellungen und Forschungsvorhaben austauschen, Archiv-Begleitung, Ideen formulieren, anschauliche Berichte und Querverweise können von Studierenden und Schülern, Lehrkräften und Dozenten, Künstlern und Medien-Schaffenden

zum lustvollen Arbeiten mit Biografien und Situationen, bis zum Verständnis der Zusammenhänge von Krise und Faschismus, Religion und Autorität, Adel, Militarismus und Monarchie, Rüstungsgeschäften und Außen- wie Bündnispolitik, Banken- und Grundherrschaft … und Ständejustiz, wie sie z.B. Phlipp Loewenfeld für die Zeit nach der Niederschlagung beschreibt.

Im Hintergrund die lebensfrohe Industrie- und Spießerkritik des Wandervogel, der eine breite Freizeit- Natur- und Reise-Kultur gründete, gegen das elitäre Spießertum der saufenden und rauchenden Burschenschaften und ihrer alten Verbindungs-Herren,

die Anarchie der idealistischen Literaten von Red Marut / B. Traven und dem Ziegelbrenner, die Weltbühne und Kain, Naturisten und Ausdrucks- wie Nackt-TänzerInnen, Veganer, Kohlrabi-Apostel und Anthroposophen … die Pazifisten wie Kurt Eisner und Sara Sonja Lerch, Felix Fechenbach und Ernst Toller, ein bayrischer Matrose wie Rudi Egelhofer und die russischen Kriegsgefangenen …

mutiger Kampf der Frauen um ihre Rechte und gegen den Militarismus, patriarchale Bevormundung und rechtlose Ausbeutung des Gesinde …

die stolzen Ideen der Gleichheit und Menschenrechte, des gleichberechtigten Zusammenlebens und freier Beziehungsformen, wie wir sie heute wieder erklären und verteidigen müssen.

Alles ist möglich und Gemeinschaftliches wird gefördert
Gespräche mit dem Kulturreferat, Stiftungen etc

plenumR zur Koordination und Orientierung

etwa alle sechs Wochen, gern auf Einladung an wechselnden öffentlichen Orten (ca 15-40 Personen)
Berichte aus den Arbeitsgruppen, neue Verabredungen, Gäste aus anderen Projekten und Städten, …

Arbeits-Website für inoffizielles: www.raete-muenchen.de
Mailingliste zu abonnieren plenumR auf plenum_r-subscribe@lists.riseup.net>

http://arbeiterarchiv.wikispaces.com/home

Räterepublik, Anarchismus, Revolutionen, Palmsonntagsputsch, Räteregierung, Revolutionsgespräche


Wer „was Deftiges“ bestellt, bekommt das Beste des Hauses und zahlt, was sie/er übrig hat, und dazu kannst du auch deine FreundInnen einladen, denn darum geht es den Leuten der Volxküche: Dass sich jedeR leisten kann, mit anderen zu essen, Kaffee, zu trinken und die Zeit zu genießen.

Zum Essen kommst du am Besten etwas früher, bevor es voll wird …

Facebooktwitterredditpinterestlinkedinmailby feather