Der Krieg und der deutsche Faschismus ist grade zwei Generationen vorbei, der Postfaschismus mit autoritärer Prägung von Militarismus, Ordnung, Polizei, Sanktionen, Strafen, Rüstung sitzt in den ReGierungsparteien und beherrscht die internationalen Auseinandersetzungen,
dagegen hatten wir in den 1970er Jahren gekämpft und mehr Hoffnung als heute, wo viele junge Leute anderes erlebt haben können, aber die Freiheit nicht genießen und schätzen, sondern in diffusen Panik-Attacken die Ängste ihrer Vorfahren nacherleben …
Aufrüstung um 1900 und Nationalismen
Der regionale Adel, Fürsten, Kaiser und Könige und ihre Militaristen, die kolonial interessierten Geschäftsleute und ihre Banken, die aufstrebende Rüstungsindustrie mit immer größeren Kanonen und neuen Gewehren und Panzerfahrzeugen, Kriegsschiffen … es ließ sich schon damals hervorragend leben auf Kosten der Arbeitenden, die zum Teil noch als Leibeigene, zum Teil als Knechte und Mägde, dann erst als freie Bauern und Arbeiter schufteten.
Die Ideen der Aufklärung wirkten
Michail Bakunin lernte als junger Adels-Spross in einer russischen Bauernlandschaft, der Vater hatte 500 Leibeigene, also ein stattliches Dorf, die 10 Kinder hatten Hauslehrer und Schule, Studium, er lernte deutsch und Hegel lesen und war begeistert.
Er erklärte die Ideen der Aufklärung von der Gleichheit der Menschen auch den Geschwistern und Freunden und diskutierte, zuerst noch im braven Gehorsam zum Zaren auch in der Kadettenschule (deren Militarismus er hasste) dann auch im Studium in Moskau, und wollte unbedingt nach Berlin, um Professor zu werden.
Er geriet in alle Aufstände der 1840er Jahre in Paris, Dresden, bis er im Knast landete und dem Zaren ausgeliefert wurde, der ihn nach harten Festungsjahren nach Sibirien in die Verbannung entließ, wo er eine junge Frau heiratete und nach Japan, in die USA und nach London floh.
Seine Begegnungen mit Karl Marx in der Internationale der Arbeitenden waren immer in Streit aufgeladen: Bakunin wollte die Revolution der Selbstorganisierten Bevölkerung, Karl Marx die zentralistische Partei der Diktatur der Arbeiterschaft.
Der französische „Bürgerkaiser“ erklärte 1870 den Preußen den Krieg, weil er in der Zusammenarbeit der Hohenzollern und der Habsburger in der Donaumonarchie einen zu groß wachsenden Feind sah, und Bayern machte mit, das Modell sollte dann noch einmal im August 1914 versucht werden: Weihnachten seid ihr wieder daheim! Es zog sich vier grausige Jahre mit neuen chemischen Waffen … Giftgas.
Nach dem ersten Weltkrieg
der vom „Europäischen Krieg“ (Franz Marc) durch den Einstieg der US-Amerikaner erst zum Weltkrieg geworden und gegen Deutschland entschieden worden war, sollte nach den Versailler Verträgen, die dem deutschen Kaiser die Kriegsschuld gaben, Deutschland abgerüstet werden.
Die arbeitslosen und gekränkten Militaristen wie Hitler bohrten n dieser Wunde, versteckten Waffen in Bauernhöfen, Klöstern und Kirchenspeichern, bauten Schützenvereine aus und ermordeten alle in der Feme, die davon zu sprechen wagten.
Schon gegen die Revolution in Baiern
war die Thule-Gesellschaft in München 1918 entstanden, die mit Antisemitismus und Hakenkreuz wie der Berliner Germanen-Orden, der Hammerbund und etliche studentische Burschenschaften den jüdischen Bankiers und Sozialisten wie Marx und Engels gemeinschaftlich die Schuld am „Dolchstoß“ zuwiesen.
Aus einer ehemaligen Sport-Zeitung, dem „Münchner Beobachter“ wurde später der „Völkische Beobachter“, etliche Hitler-Freunde waren in den Umkreisen, die erst die Deutsche ArbeiterPartei DAP und daraus später die NS-DAP machten.
Die bayrische Justiz war damals schon reaktionär
und verurteile die Linken, die Revolutionäre sofort zum Tod, entschuldigte sich bei den rechten Mördern mit Anerkennung, wollte Hitler nicht ernst nehmen und quälte Mühsam und Genossen im Knast mit Schikanen. Auch, als mutige Frauen wie Ellen Ammann, die nun mit dem Wahlrecht in der Politik mitzuwirken begannen, die Ausweisung Hitlers nach seinem Putschversuch und Gefängnisaufenthalt forderten und nicht ernst genommen wurden, war das rechte Auge blind.
Regionaler Adel, Burschenschaften, Hochschulen und Militarismus breiteten sich in den Institutionen aus, die ihre „Konservative Revolution“ feierten, mit deutsch-tümelden Parteien, Kirchen und Zeitungen ihre Besitzungen mit Lügengeschichten verteidigten und dafür auch die halb-militärischen „Rabauken“ der Hakenkreuzler mit der Polizei gewähren ließen.
1920 war der international angesehene Sexualforscher Magnus Hirschfeld am 4. Oktober zu einem Vortrag in München, wo es auch schon früher ein Wissenschaftlich-Humanitäres Komitee gab und wurde danach von Hakenkreuzlern zusammengeschlagen, so dass er am nächsten Tag seine Todesanzeige in der Zeitung lesen konnte.
Die Tradition der mörderischen Justiz und Polizei zieht sich bald in die Partei, die dann in Thüringen die ersten Erfolge feiert, aber das sind die Kapitel der nächsten Zeiten …
BlackLivesMatter München
Sa 6.6. um 15h Königsplatz
Rassistische Fahndung steht auch bei der bayrischen Polizei noch in den Vorschriften. Rassismus oder Demokratie? Es geht nicht beides, auch wenn das die Mittel-Rechten immer behaupten wollen.
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