franz_jung_1919

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edition nautilus

Franz Jung Die Technik des Glücks Mehr Tempo! Mehr Glück! Mehr Macht! Band 6 der Werkausgabe 184 Seiten

Franz Jung kämpfte für die Freiheit von Otto Gross, Freund von Erich Mühsam und am Monte Verità, der auf Betreiben seines Vaters in der Psychiatrie gelandet war.

Neben Börsennachrichten, die franz Jung für etliche Zeitungen verfasste, schrieb er eine Reihe von Büchern, die alle Szenen der Anarchisten und der Arbeiterkämpfe, der Auseinandersetzungen der Kommunisten jener Zeit in etlichen Städten schildern.

Ein Hintergrund für den Psychiatrie-Aufenthalt von Otto Gross war die  (damals durchaus verbreitete) ärztliche Morphinsucht sicher als Auslöser, aber seine anarchistische Einstellung und die Propagierung der Freien Liebe und der politisch denkenden Psychoanalyse, die auch Freud beim Salzburger Kongress abgelehnt hatte, waren der bürgerlichen Reaktion noch ein Gräuel:

Otto Gross 1919

Otto Gross 1919

Bei Kurt Eisner und bei Gustav Landauer erlebten wir noch die bürgerliche Verurteilung der Scheidung und Trennung der ersten Ehe mit öffentlicher Diffamierung, wie sie im Postfaschismus in der Nachkriegszeit der 1950er wieder üblich war.

Max Weber,

früher mal verehrter Professor für den jungen Ernst Toller in Heidelberg,

„der weltweit bekannte Soziologe, war die letzten zwölf Monate seines Lebens Bürger Münchens. Es war eine äußerst intensive Zeit und seine Beziehung zur bayerischen Landeshauptstadt eine besondere:

Bis zu seinem Tod am 14. Juni 1920 lehrte er an der Ludwig-Maximilians-Universität und erlebte unmittelbar die Nachwehen der Münchner Räterepublik. Zum 100. Todestag von Max Weber zeigen Edith Hanke und Friedrich Wilhelm Graf ihn als äußerst widersprüchlichen, zwischen protestantischer Pflicht und erotischer Begeisterung für zwei jüngere Frauen zerrissenen Menschen, dessen Ideen nach wie vor die Sozialwissenschaft und -politik prägen.“ Bürgerwelt und Sinnenwelt Volk-Verlag

So hat sich in diesen Tagen die Münchner Gesellschaft in einer Ausstellung zu Max Webers Todestag geäußert …

Gestorben an der „2. Welle“?

„Marianne Weber bemühte sich, ihrem schon seit Längerem gesundheitlich angeschlagenen Mann wenigsten die Mittagsruhe zu ermöglichen. In den letzten Maitagen erkrankte Max Weber jedoch schwer. Sein Zustand verschlechterte sich zusehends, er entwickelte eine Lungenentzündung und verstarb am 14. Juni 1920. Die Trauerfeier fand in der Aussegnungshalle des Krematoriums auf dem Münchner Ostfriedhof statt.“

Dem Namen von Richthofen begegne wir auch in der Biografie von Otto Gross:

„Mit seiner Freundin Else Jaffé-von Richthofen muss Max Weber während seiner Zeit in München auch bisweilen am Max-Weber-Platz vorbeigegangen sein. So erinnerte sich die 95-Jährige ein halbes Jahrhundert später, dass er einst im Spaß gesagt habe: „die heißt schon Max Weber Straße, da kann […] also keine Straße mehr nach mir benannt werden“.

Hier irrte sich der weltberühmte Sozialwissenschaftler: Am 3. Juli 1998 wurde das Straßenschild des Max-Weber-Platzes in Haidhausen, der bislang dem Magistratsrat gleichen Namens gewidmet war, mit einer zweiten, neuen Tafel versehen und erinnert seitdem auch an den großen Gelehrten, der 1919/20 einige Monate lang in München lebte und arbeitete.“ Bürgerwelt und Sinnenwelt, Volk-Verlag

Porträt Max Webers, aufgenommen im Jahr 1912 von der Porträtkünstlerin Wanda von Debschitz-Kunowski, die ihr Atelier in der Hohenzollernstraße hatte (Foto: Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Fotosammlung).

Bürgerwelt und Sinnenwelt

Max Webers München

Autoren: Friedrich Wilhelm Graf, Edith Hanke
ISBN: 978-3-86222-342-8
Ausstattung: Klappenbroschur, 400 Seiten, mit farbigen Bildseiten
Preis: 25,00 Euro

Die Technik des Glücks

https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Jung

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