und – verlängert bis zum 14.Januar ’18 im Stadtmuseum München zu besichtigen und zu lesen:

Der Geburtstag war ein schönes Fest:

Auch wenn die Gewitter und Regenstürme vorher und nachher tobten: Die Treuesten 150 waren da und bekamen Artikel, Reden, Sekt und Torte an der Bavaria, denn Kurt Eisner hatte uns hinterlassen, nicht aufzugeben, auch wenn die Großwetterlage düster ist. Mehr auf dem eineweltnetz.org

Kurt Eisner war Journalist und Redakteur des Vorwärts, der wichtigsten Zeitung der SPD. Sein 150. Geburtstag befreit nun hoffentlich das Denken einer größeren Bevölkerung von den Klischees der  gehässigen Propaganda von Bayrischer Volkspartei, Kirche und Faschisten, die bis in den letzten Jahren noch auch die Rathaus-Politik beherrschten. Noch fehlt ein angemessener Platz der Demokratie und Republik Bayern für Kurt Eisner.

Kurt Eisner Platz BavariaAn der Bavaria begannen viele Friedens-Demonstrationen im „europäischen Krieg“ (Franz Marc), und die Mehrheits- SPD zog am 7. Nov.1919 noch mit MSPD- Erhard Auer zum „Friedensengel“, der eine Siegesgöttin aus den „Erträgen“ des Krieges 1870 / 71 mit dem Blick nach Westen ist, mit samt der ganzen betonierten Hochwasser-Verbauung und dem Haidhauser Franzosen-Viertel mit den damaligen Schlachtorten als Straßen-Namen.

Die früher schon streikenden kriegsmüden Munitions- und Rüstungs-ArbeiterInnen zogen mit den Soldaten und den Vertretern des Bauernverband in den Mathäser, wählten ihre Räte und ernannten Eisner zum bairischen Ministerpräsidenten. Dann zogen die Räte zur ersten Sitzung zum bisher königlich bayrischen Landtag in die Prannerstraße und riefen den Freistaat Baiern als Republik aus.

Kurt Eisner begriff schon ab 1916, dass die Angriffs-Behauptung und die ganze Kriegs-Inszenierung von der preußischen Adels-Militär-Riege mit der Waffenindustrie ein diplomatisches Lügengebäude mit der Fassade König und Kaiser und Kirchen war: Es gab Veröffentlichungen diplomatischer Unterlagen. Er hatte vorher noch an eine zaristische Angriffs-Taktik geglaubt.

Die SPD war von der Friedenspartei bis 1914 zum „Burgfrieden“ umgefallen und bewilligte mit Fraktionszwang im Reichstag die Kriegskredite. Abweichende wurden unter Druck gesetzt und ausgeschlossen, gründeten die USPD, Kurt Eisner und Dr. Sarah Sonja Lerch sprachen auf ArbeiterInnen-Versammlung der Münchner Munitionsindustrie vor Tausenden von BMW und anderen Betrieben, die trotz Kriegs-Lage streikten und die internationale Solidarität der Arbeitenden beschworen.

Auch, als die führenden Köpfe der USPD München nach dem Streik in endlose Untersuchungshaft kamen, in der sich Dr. Sara Sonja Lerch wohl nach der Distanzierung ihres geliebten Mannes und monatelangen, bürokratisch langsam nicht-behandelten Zahnschmerzen umbrachte, gingen die Diskussions-Treffen in den Wirtschaften der Schillerstraße weiter, Ernst Toller übernahm 25jährig eine koordinierende Rolle und den Parteivorsitz.

 

14.05.2017, 15 – 17 Uhr an der Bavaria

Kurt Eisners 150. Geburtstag

Geboren wurde Kurt Eisner am 14. Mai 1867 in Berlin. Er arbeitete u.a. als Journalist und Schriftsteller in Berlin, Nürnberg und München.

Als SPD-Mitglied (seit 1898) geriet er wegen seiner Kriegsgegnerschaft häufig ins Abseits.

Unter großem Protest verließ er die Partei wegen ihrer kriegs-treiberischen Rolle im Ersten Weltkrieg und gründete 1917 die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) mit.

Dort verwirklichte er sich als Pazifist und spielte eine maßgebliche Rolle bei den Januarstreiks 1918. Als Anführer der November-Revolution in München wurde er von der Versammlung der Arbeiter- und Soldatenräte zum ersten Ministerpräsidenten Baierns gewählt.

Auf dem Weg zum Landtag wurde Kurt Eisner am 21. Februar 1919 von dem Reserveleutnant Anton Arco Valley erschossen.

Bis heute wurde der sozialistische Revolutionär nicht als Gründungsvater des Freistaates Baiern gewürdigt.

Darum wollen wir seinen Geburtstag umso größer feiern. Alle sind zu Torte und Sekt eingeladen:

www.by.rosalux.de/veranstaltung/es_detail/H21ME/kurt-eisners-150-geburtstag

Am Sonntag, 14. Mai 2017, 15 Uhr an der Bavaria, Theresienwiese München

Wolfgang Blaschka als Kurt Eisner und Cornelia Naumann als Sara Sonja Lerch tragen Texte aus der Revolution vor. Begleitet werden sie am Akkordeon von dem Straßenmusikanten Walter Schreiber.

Veranstaltende:

Kurt-Eisner-Verein für politische Bildung e.V.
Das andere Bayern e.V.
Plenum R – Revolution und Räterepublik

mit einer Mailing-Liste, die du abonnieren kannst: mailto:plenum_r-subscribe@lists.riseup.net
Kulturreferat der Landeshauptstadt München

Und vorher beginnt die Ausstellung im Stadtmuseum München (siehe oben Titel) und hier:

www.muenchner-stadtmuseum.de/sonderausstellungen/revolutionaer-und-ministerpraesident-kurt-eisner-1867-1919.html

Gut 150 beim 150. Geburtstag Kurt Eisners

Kriegerdenkmal

 

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