Die sogenannte expressionistische Generation war „unter dem Erlebnis zerstörter Tradition und verlorener Identität chaotisch zerissen“ (Glaser 1976,200) BB S. 28

was mich an unsere 70er Jahre erinnert: Im heftigen Widerspruch zu unseren ängstlichen Eltern nutzten wir die Wirtschaftsblüte und die neuen Medien für unsere Befreiungsbewegungen und fanden Entsprechungen in den Bewegungen in den Ländern des Trikont, der „Dritten Welt“, die mit deutschen Waffen niedergehalten wurden.

Nach dem ersten weltkrieg fand sich dieser Teil der Frontgeneration in der Revolte wieder, suchte den „neuen Menschen“ in einer sozialistischen „Brüdergesellschaft“, jenseits der patriarchalischen Gesellschaftsordnung und des bekämpften patriarchalischen Vaters, jenseits der Selbstzwangmechanismen des Über-Ich und der gesellschaftlichen Untertanenmentalität. BB S. 28

In meinem Hintergrund breitet sich die Kulisse von Ernst Tollers Kriegserzählungen, Robert Jungks Arbeit in jüdischer Jugendbewegung in Wien und Berlin, meine Arbeiten zu Klaus Mann und an den den Akten des Volksgerichtshofs im Hauptstaatsarchiv München (für Yad Vashem) bis zur Faszination meines Vaters für den Reichsarbeitsdienst aus … und dazwischen Figuren wie Alfred Kubin, Salomo Friedlaender, Erich Mühsam, Else Lasker-Schüler, Martin Buber, …

… und meine viel spätere Freundin Jai Lybel, die Angela Davis im Musical spielte, nachdem uns Hair die Hippie-Befreiung nach Deutschland gebracht hatte, aus der Restauration und Restrukturierung der Ordnung in den 60er Jahren, in denen unser Eltern immer noch ihre Ängste aus den Kriegsjahren trugen.

Auch Jai hatte ein Programm zu Rosa Luxemburg … der kleinen hinkenden Frau, die von den Nazis erschlagen wurde.

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