der Zweiteiler: Die Münchner Räterepublik (1971)
lief damals, als das Fernsehen noch fast überall schwarz-weiß war, an zwei Abenden im Zweiten Deutschen Fernsehen:
Ich hatte ihn noch nicht gesehen und finde die Texte der Darstellungen und Diskussionen sehr gut recherchiert, brauchen gute Konzentration, bilden aber gut ab, wie damals die Umstellung in eine Volksherrschaft, kontrolliert mit Arbeiter-, Bauern und Soldaten-Räten, statt Monarchie und dem schon bekannten, königlich genehmigten Parlamentarismus
Die gesamte Präsentation ist – wie jene Zeiten – noch sehr Männerlastig, die Rolle der Frauen hoffen wir in den Nachgesprächen in der Kulisse des Fraunhofer auch mit Materialien und Büchertischen von den letzten Ergänzungen im plenumR 2018/19
(1) – Kurt Eisner – Zwischen Demokratie und Diktatur 18.9.25
(2) – Ende mit Schrecken BRD 19.9.25 – jeweils 19 h im Werkstattkino
„Am 7. November 1918,
zwei Tage vor der Revolution in Berlin, proklamiert Kurt Eisner das Ende der Wittelsbacher Dynastie und die Gründung des „Freistaates Bayern“. Durch die Flucht des bayerischen Königs und die Untätigkeit seiner Regierung verläuft dieser Umsturz ohne Blutvergießen.
Der neuen, aus USPD und SPD-Ministern zusammengesetzten Koalitionsregierung steht der Arbeiter-, Bauern und Soldatenrat gegenüber. Als Eisner den Forderungen der Volksmassen und seiner sozialdemokratischen Minister nach freien Wahlen für einen neuen bayerischen Landtag nachgeben muß, opponieren die radikalen Kräfte in den Räten, die sich am revolutionären Rußland orientieren.
Die Parlamentswahl bringt der USPD eine eindeutige Niederlage. Als am 21.2.1919 Kurt Eisner zur Eröffnung des neuen Landtages geht, hat er die vorbereitete Rücktrittserklärung bei sich. Aber an diesem Tage erfüllt sich das Schicksal dieses Mannes, den sozialpolitisches Wunschdenken und unrealistische Einschätzung der Macht- und Interessenverhältnisse von Anfang an zum Außenseiter stempelten, als er unter den Kugeln eines fanatischen jungen Offiziers stirbt.
Dieser Mord gibt das Signal zu der gewalttätigen bayerischen Revolution. Der von der KP-Zentrale in Berlin beorderte Agitator Dr. Eugen Levine wird zur Zentralfigur der Linken in München. (Text: Günter Zeutzschel: Das Fernsehspiel-Archiv)“ https://www.fernsehserien.de/die-muenchner-raeterepublik
Die ausführlichere Film- und Rollenbeschreibung imdb.com/de/title/

auf Wikipedia
Zu Kurt Eisner:

„Das Ziel, mit dem die deutschen Eliten in den Ersten Weltkrieg gezogen waren, hieß Hegemonie in Europa und Aufstieg zur Weltmacht. Am Ende stand ein Friedensvertrag, den die Deutschen als schreiendes Unrecht empfanden, obwohl er das Reich bestehen ließ und ihm die Möglichkeit einräumte, wieder zur Großmacht zu werden. Eine selbstkritische Auseinandersetzung mit der deutschen Kriegsschuld fand nicht statt, obschon bereits im April 1919 eine interne Aktensammlung vorlag, die keinen Zweifel daran ließ, dass die Reichsleitung im Juli 1914 alles getan hatte, die internationale Krise zu verschärfen. In Abwehr der alliierten These, Deutschland und seine Verbündeten trügen die alleinige Verantwortung für den Kriegsausbruch, entstand eine Kriegsunschuldlegende, die ebenso viel Unheil stiftete wie ihre Zwillingsschwester die Dolchstoßlegende […].“
20. September 2025 um 7:12 Uhr
@FritzLetsch
Danke für die beiden Abende, die aktuellen Geschichtswerkstätten waren gut hilfreich zur Verarbeitung der Zeit vor 1968, als die 50 Jahre gefeiert worden waren: Der Film ist als Zeitdokument reichhaltig, sollte vielleicht in eine Serie verarbeitet werden, wenn die Personen heute nicht so befremdlich besetzt erscheinen würden …
im http://arbeiterarchiv.de demnächst zur neuen Ausstellung?