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Von 1904-1908 führten deutsche Truppen einen an Grausamkeit kaum zu übertreffendenVernichtungskrieg gegen die Herero, Nama und Damara, um den antikolonialen Widerstand im damaligen „Deutsch-Südwestafrika“ (heute: Republik Namibia) zu brechen.
Unzählige Gebeine von Opfern des Völkermordes und der Konzentrationslager, die die deutschen Truppen in „Deutsch-Südwestafrika“ unterhielten, wurden zu „Forschungszwecken“ nach Deutschland gebracht. „Mittels Glasscherben“, so ein originaler Kommentar zur oben abgebildeten zeitgenössischen Fotografie, mussten die Schädel vor ihrer Verschickung von den Frauen der Ermordeten „vom Fleisch befreit und versandfertig“ gemacht werden.
Nun ist von der Berliner Charité Bereitschaft zur Rückgabe der geraubten Gebeine an die Nachfahren signalisiert worden. Im Spätsommer oder Herbst 2011 wird eine Delegation aus Namibia erwartet, die 20 Gebeine aus der Charité in Empfang nehmen und nach Namibia zurückbringen wird. Die Abgesandten werden mehrere Tage in Deutschland bleiben und auch mit Vertreter/innen der Zivilgesellschaft in Kontakt kommen. Zivilgesellschaftliche Organisationen fordern seit Jahren, dass sich Deutschland unmissverständlich zu seiner historischenVerantwortung für den Genozid bekennt und sowohl ideelle als auch materielle Wiedergutmachung leistet.
Anlässlich der Rückführung der Gebeine soll der Delegation aus Namibia ein Kondolenzbuchüberreicht werden, in dem Menschen aus aller Welt der Toten gedenken. Es steht online für Einträge bis kurz vor der Übergabezeremonie offen: |+| Kondolenzbuch
Unsere Trauer und unser Andenken gelten den Opfern des damaligen Völkermordes.
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